Patricia Waller

Feuerlöscher

, 2001
  • Material
    Acrylwolle, Draht, Styropor, Häkelarbeit
  • Auflage
    1
  • Maße
    Höhe: 55 cm
    Multikat (unnummeriert)
    signiert auf Label
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Über das Werk

In den wichtigsten - und witzigsten - Arbeiten von Patricia Waller sind die Katastrophen schon passiert: Comicfiguren und Superhelden sind tot, gebrochen, gescheitert und verenden in liebevoll gehäkelten Meeren aus Blut. In unserer Edition steht der Moment des Desasters noch bevor: Was passiert, wenn Hand in die Steckdose faßt, die Bombe explodiert ist, der Feuerlöscher gebraucht wird? Dabei bleibt als ihre ureigene Besonderheit: die Spannung zwischen Material, Technik und der dargestellten Dinge. Indem sie digitale Klischees wie den „gefällt mir“- Button sorgfältig und zeitintensiv selbst nachhäkelt oder einen Alltagsgegenstände wie Verkehrspoller grotesk überformt - immer befragt sie das Verhältnis von Realität und ihrer Desillusionierung, aber auf eine ästhetisch so zugänglichen Art, wie seit Claes Oldenburg kaum eine*r nach ihm. Der Kunsthistoriker Friedrich Weltzien bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: „Patricia Wallers Arbeiten tun das Beste, was Kunst tun kann. Sie regen zur Reflexion an, aber sie spenden auch gleichzeitig Trost.“

Über die Künstlerin

Patricia Waller studierte, auch als Meisterschülerin, an der Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe unter anderem bei Katharina Fritsch. Anfangs sehr belächelt, hat das inzwischen umfangreiche Werk der 1962 in Chile geborenen Künstlerin einen festen Platz im Kanon der feministischen Positionen erobert - das zeigt nicht zuletzt ihre viel beachtete signature sculpture für die vor kurzem eröffnete Ausstellung im Museum Frieder Burda: Dort fliegt gleich im Foyer ein aus Wolle gearbeiteter Superman spektakulär gegen die Museumsmauer und verblutet in einer liebevoll gehäkelten Blutlache. Die Arbeit bezeichnet auch schon das zweite Markenzeichen der in Berlin lebenden Waller: Anders als die konzeptionelle Schwere der oft mit ihr verglichenen Rosemarie Trockel, leben Wallers Arbeiten vom subversiven Witz: Die Methode gefährliche Motive in einer scheinbar niedlichen Technik auszuarbeiten, persifliert meisterhaft die Gendertheorien der letzten Jahre, oder einfacher gesagt: sie bringen den Betrachter nicht nur zum Denken, sondern auch zum Lachen.

Ausstellungen (Auswahl)

2023 DER KÖNIG IST TOT - ES LEBE DIE KÖNIGIN (Gruppenausstellung), Museum Frieder Burda, Baden-Baden
2022 Paradise Lost, Galerie Deschler, Berlin
2021 Guten Appetit, Leo König, Hong Kong und Shanghai, China
2018 Innocent, Galerie Deschler, Berlin

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