Über das Werk
Seine Serie Black Ladies aus dem Jahr 2018, die wir hier in Teilen präsentieren, ist auf den ersten Blick weit weg von der überbordenden Farbwucht seiner Ölbilder. Sorgfältig gedruckt auf vintage paper, beeindrucken sie in ihrem reduzierten Schwarz-Weiß mit ungewohnter Archaik. Trotzdem ist der unverwechselbare Stil präsent. Mit der ihm typischen erotischen Offenheit feiert Manikhin jenseits aller konventionellen Schönheitsideale die weibliche Form im Überschwang: Das Haar fließt frei, das Bein wird scheinbar mühelos über den Kopf geschwungen, der Blick erwidert selbstbewusst den des Betrachters. In eleganter Linienführung ziehen diese Monoprints ihre Faszination jedoch immer aus einem stilsicheren Formwillen und der nie aufgelöste Spannung zwischen Freiheit und Reduktion.
Jedem Blatt ist anzumerken, wie sehr Manikhin sein Handwerk beherrscht: Seine Ausbildung an einer der renommiertesten Moskauer Kunstakademien und seine immense Erfahrung als Grafiker und Illustrator bringt er nun in seine freien Werke ein, die immer verspielt, aber nie beliebig stets von der Arbeit eines sorgfältigen Kompositionsprozesses zeugen. Meisterlich nutzt er die Technik der Druckgrafik und schafft damit eindrückliche Werke, die Charme mit einer selbstbewussten Verletzlichkeit verbinden.
Über den Künstler
Die Bilderwelt des in Berlin lebenden Künstlers Roman Manikhin ist außergewöhnlich, gerade in der heutigen Kunstszene: Die Leichtigkeit seiner Motive, die Vitalität und Farbenfreude seiner Werke, der verspielte Bildaufbau – sie alle erinnern an eine in diesen Tagen nicht zu unterschätzende Funktion von Kunst: Der Feier von Leben und Schönheit.
In Manikhins Welt überlagern sich respektlos und überbordend alltägliche mit mythischen Motiven. Alles scheint möglich: Frauen werden von Monden geküsst, Delfine umarmen Geparden, Meerjungfrauen flirten mit Motorboot fahrenden Krokodilen. Seine Bilder setzen sich unbekümmert über Genregrenzen hinweg, oder sind, wie der Künstler es selbst nennt „transzendental unterhaltsam“.
Manikhin, der aus Moskau stammt, lebt heute in Berlin. Gilt er im deutschsprachigen Raum noch als Entdeckung, so ist er in seiner Heimat schon eine etablierte Größe, präsent in den Museen von Riga und Moskau und zahlreichen privaten Sammlungen in u.a. Italien, Schweden und USA. Seine Bandbreite ist enorm, seine Zukunft scheint wie seine Bildflächen: hell.
Ausstellungen (Auswahl)
2021 - Solo show “Following the waves” in pop-up gallery Art-zapasnik, Moscow
2021 - Solo show “Vacation romance”, LAZY Mike gallery, Moscow
2019 - Solo exhibition “Foreplay”, Faith gallery, Tokyo, Japan
2019 - Art residency, Pocke art space, Tokyo, Japan
2019 - Sculpture park, Ria Keburia foundation, Tbilisi, Georgia
2019 - Art Residency, Ria Keburia foundation, Kachreti, Georgia
2019 - Solo exhibition “Playing cards”, Cube gallery, Moscow
2019 - Solo exhibition “Summer is here”, Taganka gallery, Moscow
2019 - Normann x Brask Art Collection
2018 - Solo exhibition “Herring in a coat” Grisk gallery, Аarhus, Denmark
2017 - Miami Art Basel 2017, gallery In Heroes We Trust
2017 - Mural Copenhagen, curated by Jens-Peter Brask, Denmark
2017 - Аarhus street art festuge 2017, curated by Grisk gallery, Denmark