Bleistiftzeichnung, édition séparée No. 15 (2)

Über die Künstlerin und das Werk

Irmel Droeses Werk ist Abbild ihrer kreativen Energie – und auch ein Spiegel der Anfänge ihres künstlerischen Werdegangs als Meisterschülerin von Joseph Beuys. Unverkennbar infiziert von der Fluxus-Bewegung und den damit einhergehenden Angriffen auf das Elitäre in der Kunst sowie deren Öffnung ins Leben, begann die 1943 geborene Droese unter dem Titel „Irmels Puppen – das Handpuppentheater auf den Schultern“ eigene Stücke zu entwerfen und aufzuführen. Sie ist eine Meisterin der Sprache, Stimme, Gestik und Mimik. 1992 gründete sie schließlich das Bewegungstheater Werkstattbühne Düsseldorf.

Droeses Arbeiten umfassen zudem Malerei, Plastik, Textilkunst, Fotografie – und Zeichnungen. Zart im Gestus, zeugen auch diese eindrucksvoll von der Bewegungsfreude der Künstlerin. Ihre oft weiblichen Figuren können der Schwerkraft trotzen, etwa indem ihnen Engelsflügel wachsen, und manchmal verschwimmen auch die Grenzen zwischen menschlichen und tierischen Wesen. Dies ist auch der Fall in den Bleistiftzeichnungen der „édition séparée‟, die ausgewählten KünstlerInnen die Möglichkeit bietet, authentische Beiträge in der Tradition des Künstlerbuches zu realisieren. Ob mit dem eigenen Körper oder auf Papier: Droeses Arbeiten versetzen stets etwas in Schwingung – es ist eine Energie, die sich auf schönste Weise auch auf uns als Betrachter überträgt.