Sigmar Polke

Unerwünschte Geschenke

, 2003
  • Material
    Serigrafie auf Karton
  • Herstellungsmethode
    handsigniert, datiert und nummeriert
  • Auflage
    75
  • Maße
    50 cm x 70 cm
  • Details zum Rahmen
    Handgearbeiteter gewachster Ahorn-Holzrahmen mit 10mm Distanzleiste, Maße 55,9 x 76,2 cm, Staubdicht verschlossen, inkl. rückseitiger Hängeleiste.
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Über die Edition

In „Unerwünschte Geschenke“, Sigmar Polkes Edition aus dem Jahr 2003, klingen zwei dem Künstler eigene Charakterzüge an: sein Humor und seine störrische Unabhängigkeit. Und die Arbeit erzählt auch noch etwas Drittes. Denn ihn verband eine Leidenschaft mit Roy Lichtenstein. „Ich liebe alle Punkte“, hatte Sigmar Polke einmal erklärt. „Mit vielen Punkten bin ich verheiratet. Ich möchte, dass alle Punkte glücklich sind. Die Punkte sind meine Brüder. Ich bin auch ein Punkt. Früher haben wir immer zusammen gespielt, heute geht jeder seine eigenen Wege.“ Zwar teilte Sigmar Polke das Interesse an der banalen Sprache der Werbung, des Kitsches mit den amerikanischen Pop-Art-Künstlern, war aber weitaus spöttischer als sie. Was Sigmar Polkes Humor einschloss, war eine schonunglose Selbstironie – auch das spiegelt „Unerwünschte Geschenke“. Die signierte, datierte und nummerierte Serigrafie ist bei seinem Freund Klaus Staeck erschienen, Künstler, Verleger, Galerist und ehemaliger Präsident der Berliner Akademie der Künste. Auf die Frage, wie es dazu kam, dass das größte Kontingent seiner Editionen bei Staeck publiziert wurde, antwortete Sigmar Polke einmal lapidar: „Er hat den Drucker, hat die Logistik, hat den Vertrieb und die Künstler.“ Vom Pathos waren er und seine Kunst auf jeden Fall meilenweit entfernt.

Über den Künstler

Sigmar Polkes (1941-2010) Künstlerlaufbahn begann bereits mit sechs Jahren. Da malte er einen Bomber, aus dessen Bauch es Hakenkreuze regnete. Er war ein Kriegskind – wie sein Künstlerfreund Gerhard Richter, und wie Richter war er aus der DDR in den Westen geflohen. Die beiden trafen sich an der Düsseldorfer Kunstakademie und riefen den „Kapitalistischen Realismus“ aus, in Abgrenzung zum Diktum im Osten Deutschlands. Früh machten sie auf sich aufmerksam, doch Sigmar Polke wurde vor allem mit einem Gemälde aus dem Jahr 1969 weltberühmt: „Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!“ Die Aufforderung ist auf der – bis auf die schwarz Ecke – weißen Leinwand in Schreibmaschinentypo notiert. Die Ironie war Sigmar Polke ureigen, genauso wie seine Auflehnung gegen die Überhöhung des künstlerischen Schaffens oder gegen den Kunstbetrieb – auch wenn er selbst später zu den bestgehandeltsten deutschen Künstlern aufstieg. Der Kurator Harald Szeemann lud ihn im Jahr 1972 zur Documenta ein. Polke war dann auch auf der Documenta 6 und 7 dabei. Im Anschluss stellte er in allen großen Museen aus, darunter das Lenbachhaus in München, das Moderna Museet in Stockholm, das Museum Ludwig in Köln, das Amsterdamer Stedelijk-Museum, das Centre Georges Pompidou in Paris und der Berliner Martin Gropius Bau. Im Jahr 1986 erhielt Sigmar Polke den Goldenen Löwen für den Deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig und 2002 den Praemium Imperiale in Tokyo – zwei seiner zahlreichen Auszeichnungen.

Ausstellungen (Auswahl)

2016/2017, An Imagined Museum. Works from the Centre Pompidou, Tate and MMK collections Centre Pompidou-Metz; My Abstract World me Collectors Room Berlin; Sammlung Opitz-Hoffmann Kunstsammlung Jena
2016, Sigmar Polke, Pinault Collection, Palazzo Grassi, Venedig; You've Got to Know the Rules ... to Break Them De La Cruz Collection Contemporary Art Space, Miami; Das imaginäre Museum. Werke aus dem Centre Pompidou, der Tate und dem MMK Museum für Moderne Kunst, Frankfurt; Illumination Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk; sammlung mit losen enden Kunsthaus NRW, Aachen-Kornelimünster; FLORA, FAUNA AND OTHER FORMS OF LIFE Michael Werner Gallery, London; Sigmar Polke, eine Winterreise, David Zwirner, New York; Sigmar Polke, Early Prints, Städel Museum Frankfurt
2015, Alibis: Sigmar Polke, Retrospektive, Museum Ludwig, Köln
2011, Sigmar Polke – Eine Hommage, Bilanz einer Künstlerfreundschaft Polke / Staeck, Akademie der Künste, Berlin
2010, Hommage an Sigmar Polke, anlässl. des Todes von Sigmar Polke, Museum Frieder Burda, Baden-Baden
2009, Sigmar Polke, Wir Kleinbürger! Zeitgenossen und Zeitgenossinnen, Hamburger Kunsthalle, Hamburg
2006, Sigmar Polke - Alice in Wonderland, The National Museum of Art, Osake, Japan
2005, Sigmar Polke. Works & Days, Kunsthaus Zürich, Zurich, Switzerland (solo)
2003, Sigmar Polke, History of Everything, Tate Modern, London, England
1999, Sigmar Polke, Works on Paper, 1963-1974, MOMA, New York, USA
1997, Sigmar Polke. Die drei Lügen der Malerei, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
1986, Ausstellungsbeitrag Biennale Venedig, Pavillon der Bundesrepublik Deutschland, Italien
1983, Zeichnungen 1963-1968, Galerie Michael Werner, Köln
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