Per Kirkeby o.T., 9, 2002 Material Strichätzung Auflage 12 Maße Papier 45 x 34 cm, Platte 24,7 x 20,2 cm Auflage 12 vorderseitig signiert und nummeriert Details zum Rahmen Handgefertigter Nussbaumholz-Rahmen, Außenmaße ca. 40 x 50 cm, inkl. Distanzleiste und Museumsglas Inkl. rückseitiger Aufhängung Die neue Art, Kunst zu kaufen Handverlesene, exklusive Editionen Limitierte, signierte Auflagen Top-KünstlerInnen und Rising Stars Schnell registrieren, um Preis und Verfügbarkeit zu sehen. Jetzt kostenlos Mitglied werden Bereits Mitglied? Über die Edition Irgendwann Anfang der 90er Jahre war Per Kirkeby das eigene Image des subtilen, feinsinnigen Erschaffers von abstrakten Landschaften leid und er gab entnervt zu Protokoll: „Meine Landschaften sind pornographisch. Sie sind weder aufrichtig noch ursprünglich, sondern nur ein Patchwork aus Konventionen, Tricks, Diebstählen.“ Dem widersprechen wir leidenschaftlich! Auch unser Blatt „o.T., 9“ stellt sich dieser Selbsteinschätzung auf das Schönste entgegen: Wie so oft bei Kirkeby lässt uns der feine Strich der Ätzung in Welten abtauchen, die aus der Überlagerung von Konkretem und Abstraktem ihre sehr eigene Spannung beziehen. Ist die Großform oben links als Wesen zu lesen, das sich über ein kleineres Wesen (ein Hündchen?) beugt – oder ist es eine Wolkenformation? Auf was verweist die kraterähnliche Form im Zentrum? Auf reale Gesteinsformen oder auf die überbordende Innenwelt eines immer neugierig bleibenden Ausnahmekünstlers? Gerade das Nicht-ganz-Fassbare des Motivs lässt uns immer weiter in das Innere der Zeichnung fallen, eine Erfahrung des Tastens, Taumelns, die Kunst nicht mehr oft bereithält. Über den Künstler Berühmt geworden ist Per Kirkeby als Maler monumentaler, in Farbe schwelgender Gemälde und als Schöpfer rätselhafter Backsteinbauten, die zwischen Skulptur und Architektur oszillieren. Doch der 1938 geborene dänische Künstler und studierte Geologe ist ein Universalist: Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, Experimentalfilme gedreht, er ist ein obsessiver Zeichner und unternimmt geologische Exkursionen. Seine künstlerische Entwicklung führte ihn über Pop-Art und Fluxus in den 60ern – Kirkeby arbeitete eine Zeitlang mit Joseph Beuys zusammen – schließlich Anfang der 70er Jahre ‚zurück‘ zur klassischen Malerei. Dies war ein Wendepunkt in seinem Leben, wie er selbst sagt. Seit dieser Zeit wird er auch von dem deutschen Galeristen Michael Werner vertreten. Gemeinsam mit anderen Künstlern der Galerie wie Georg Baselitz, Markus Lüpertz oder Jörg Immendorff gelangte er im Zuge des Malerei-Revivals der 80er Jahre zu internationalem Ruhm. Kirkeby war von 1989 bis 2000 Professor an der Städelschule in Frankfurt, nahm mehrfach an der Kunstbiennale in Venedig teil und stellte auf der documenta VII und IX aus. Seine Arbeiten sind in internationalen Sammlungen wie dem MoMA und dem Metropolitan Museum of Art, New York, oder dem Stedelijk Museum, Amsterdam, vertreten. Text: Jasmin Jouhar Ausstellungen (Auswahl) 2023 „Kirkeby & Co.: Kirkeby-Baselitz-Lüpertz-Penck“, Museum Jorn, Silkeborg; „Cityscapes and Landscapes“, Crown Point Press Gallery, San Francisco 2023 „Per Kirkeby and Lars von Trier. The Idea of North“, Casa Masaccio, Valdarno 2022 „Geological Messages. Paintings from 1965–2015“, Galerie Michael Werner, London 2009 „Per Kirkeby Retrospective“, Tate Modern, London/Museum Kunst Palast, Düsseldorf 2008 „Per Kirkeby Retrospective“, Louisiana Museum of Modern Art, Humlebaek 1998 Tate Gallery, London 1997 Biennale Venedig 1994 Portikus, Frankfurt am Main; São Paulo Biennale 1992 documenta IX 1990 Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk 1987 Skulptur Projekte Münster 1984 „An International Survey of Recent Paintings and Sculpture“, MoMA, New York 1982 Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven; documenta VII Lesenswerte Artikel / Links ART-online über Kirkebys Show im Louisiana Art Museum anlässlich seines 80. Geburtstages Über Kirkebys Ausstellung im Sinclair-Haus, Bad Homburg, Artikel in der FAZ von 2003 Die WAZ berichtet über Kirkebys Retrospektive im Museum Kunst Palast, Düsseldorf, 2009 Ein Portrait des Künstlers im Spiegel, 1999 Per Kirkeby auf wikipedia