Otto Piene

Red Eye Red

, 1977
  • Material
    3 farbige Serigrafie auf Bristolkarton
  • Auflage
    40
  • Maße
    90 x 90 cm
    Auflage 40
    signiert, datiert und nummeriert
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter schwarz gebeizter und gewachster Ahorn-Holzrahmen, mit 10 mm Distanzleiste, Außenmaße ca. 93 x 93 cm. Inkl. Museumsglas und rückseitiger Aufhängung
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Über die Edition

Das Auge ist eines der wenigen gegenständlichen Motive im Werk des international gefeierten und einflussreichen Künstlerpioniers Otto Piene. Auch die signierte Serigrafie „Red Eye Red“ aus dem Jahr 1976 zeigt jenes Sinnesorgan, mit dem wir das Licht wahrnehmen – eins der wichtigsten Elemente für Pienes künstlerisches Schaffen. Daneben experimentierte er auch mit Luft, Feuer und Rauch. Die beiden letzteren Komponenten kommen in Pienes „Eye“-Arbeiten ebenfalls zum Tragen: Mithilfe von Flammen durchzog er seine Bildmaterialien mit Spuren von Ruß. Die rot-orange-gelb-schwarze Farbgebung unterstreicht hier den Feuerbezug. „Es geht um die Übertragung von Energie“, sagte der Künstler einmal. „Durch das Feuer entstehen Dinge, die man nicht vorausberechnen kann.“ Kunst, vom subjektiven Gestus befreit, in vielleicht größtmöglicher Symbiose mit der Natur.

Über den Künstler

„Über der spiegelglatten und spiegelreinen Wasseroberfläche strahlte ein so wolkenloser wie purer Himmel.“ Otto Piene beschrieb dieses Erlebnis an der Elbe bei seiner Rückkehr aus dem Krieg als Abschied vom Drama und Ankunft im Frieden. Hier hat auch seine Neigung zum Licht „als beherrschendes Element in einem unfassbaren Universum“ ihre Wurzeln. Sie übertrug er in seine Kunst. Neben Rauch- und Feuerbildern entstanden Lichträume und Lichtballette, in denen – der Hölle entkommen – die Hoffnung eingeschrieben ist.

„Wir hatten überlebt, das hatten wir nicht erwartet“, sagte Piene, 86-jährig, bei der Eröffnung seiner großen Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie in Berlin 2014, kurz vor seinem Tod. Er und sein Künstlerfreund Heinz Mack waren mutig genug gewesen, mit der Gründung der Gruppe „ZERO“ voranzugehen, später kam noch Günther Uecker dazu: „‚ZERO‘ ist Ausdruck der menschlichen Not, eine neue Welt zu bauen, trotz augenscheinlichem Chaos und scheinbarer Fruchtlosigkeit der Bemühung: zu bauen mit den Mitteln der Natur und menschlicher Begabung, mit universaler Energie und mit Technologie.“ Darum bemühte sich Piene Zeit seines Lebens – als Kunsterneuerer und als Forscher im Center for Advanced Visual Studies in Massachusetts. Schon 1959 nahm er an der Documenta teil. 1964 bekam „ZERO“ dort einen eigenen Raum, es sollte nicht Pienes letzter Auftritt auf der Kunstschau in Kassel sein. Seine Arbeiten sind auf der ganzen Welt in mehr als 200 Museen und öffentlichen Sammlungen vertreten.

Ausstellungen (Auswahl)

2023, Hommage an Feuer und Licht, Samuelis Baumgarte Galerie, Bielefeld
2022, Welt in der Schwebe – Luft als künstlerisches Material, Kunstmuseum Bonn; Otto Piene. Rouge et noir, Galerie Gmurzynska, New York
2016, Otto Piene. Sundew and Selected Works 1957–2014 Sperone Westwater, New York; Glasgow International; Young Collector's Choice 16 ,Galerie Geiger, Konstanz
2015, ZERO, Martin Gropius Bau, Berlin; Otto Piene LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster; ZERO: Let Us Explore The Stars, Stedelijk Museum, Amsterdam; ZERO - Countdown to the Future SSM, Sakip Sabanci Museum, Istanbul
2014, 10th Gwangju Biennale 2014; Otto Piene. More Sky Neue Nationalgalerie, Berlin; Otto Piene. More Sky Deutsche Bank KunstHalle, Berlin; Zero: Countdown To Tomorrow, 1950s-60s Guggenheim Museum, New York; SEEING THROUGH LIGHT: Selections from the Guggenheim Abu Dhabi Collection, Saadiyat Cultural District, Abu Dhabi
weitere Ausstellungen sh. http://www.kunstaspekte.de/otto-piene/

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