Kate

Über die Künstlerin und das Werk

Lang ist es her, dass das Ideal der Schönheit wie bei Platon noch mit dem Begriff des Guten verbunden wurde. Seit Jahrzehnten prägen Supermodels die Ideale und Normen des Schönen. Wenn Marianna Krueger, die ehemalige Meisterschülerin von Astrid Klein, diese Flut von medial generierten Bilder mit einer alten Kulturtechnik wie Malerei neu herausfordert, zeugt das von enormer konzeptioneller Intelligenz. Der Sog ihrer Tuschezeichnungen hält der Wirkkraft der ikonischen Bildwelt stand: Ob sie die Bilder von Stereotypen der Weiblichkeit aufwertend „Nixe“ nennt, oder wie bei unserem Unikat schlicht “Kate“ - und damit die Frau, die den „Heroin Chic“ popularisierte und damit eine Debatte um Körperbilder anheizte - sozusagen wieder zu einem privaten Wesen macht: Immer transzendiert sie die medial verbrauchten Motive durch ihre luftige Pinselführung in eine Leichtigkeit und Flüchtigkeit und gibt ihnen dadurch für einen kurzen Moment gewissermaßen ihre Unschuld zurück. Wir sehen etwas scheinbar Bekanntes, dass ein neues Geheimnis hat.