Klaus Staeck

Zurück zur Natur

, 1985
  • Material
    Serigraphie auf Karton
  • Herstellungsmethode
    auf der Vorderseite signiert und nummeriert.
    Das Blatt stammt aus der Grafikmappe Transit
  • Auflage
    120
  • Maße
    50 x 70 cm
  • Details zum Rahmen
    Edler handgefertigter Eichenholzrahmen, Außenmaße des Rahmens: ca. 71,4 cm x 51,7 cm, staubdicht verklebt. Mit schmaler Leiste und rückseitiger Vorrichtung zum einfachen Aufhängen.
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Eine Ausstellungsablehnung musste Édouard Manet für sein 1863 gemaltes „Frühstück im Grünen“ vonseiten des Pariser Salons hinnehmen – eine nackte Frau in Begleitung zweier bekleideter Männer, das erschien der Jury damals wohl zu gewagt. Manet bezog sich bei seinem Gemälde auf Werke von Tizian und Raffael. Klaus Staeck überträgt die Szene in eine neue Zeit: Seine Serigrafie „Zurück zur Natur“ zeigt grobe digitale Pixel. Zudem hat Staeck das Stillleben aus den Kleidern der Nackten, Brot und Obst, das Manet links in die Szene integrierte, durch einen Berg leerer Coladosen ersetzt. Auch die Kühltasche in Camouflage-Optik und der Mercedes im Hintergrund bewirken vor allem eins: Sie zerstören das Idyll. „Nichts ist erledigt“, so nannte Staeck einmal eine Ausstellung, die seine Plakate zu Umweltproblematiken versammelte – eher eine Handlungsaufforderung als die Flucht in Fatalismus und Lethargie. In „Zurück zur Natur“ weist er uns mit dem Zivilisationsmüll und dem hier völlig deplatziert wirkenden Auto auf unser eigenes Ignorantentum hin. Der Künstler stellt das, was zur Normalität geworden ist, durch eine geschickte und entlarvende Collage erneut zur Diskussion. Wegschauen, das gilt nicht bei Klaus Staeck!
Ein Moralist und Satiriker, der sich selbst und sein Publikum nicht aus der Verantwortung entlässt, das ist der Grafiker Klaus Staeck. Schon in den 60er Jahren wurde er gemeinsam mit Künstlerkollegen wie Joseph Beuys, Wolf Vostell oder Nam June Paik politisch aktiv. Bis heute mischt er sich ein, „wo immer es Not tut“, wie er es in seiner Antrittsrede als neuer Präsident der Berliner Akademie der Künste 2006 formulierte.

Unermüdlich provoziert der bekannteste Plakatkünstler Deutschlands mit seinen ironisch-kämpferischen Botschaften in Text und Bild – und kassierte so manche Klage dafür. „Deutsche Arbeiter, die SPD will euch eure Villen im Tessin wegnehmen“, diese Wahlwerbung wurde zu einem seiner Klassiker. „Nie mehr amazon“, zu lesen auf einem halb aufgerissenen Karton, ist eines seiner jüngsten Statements. Zuletzt zeigte die Neue Nationalgalerie in Berlin seine Werke am idealen Ort: auf über 300 Litfaßsäulen über die Stadt verteilt. Und an einer solchen Litfaßsäule klebte Staeck auch 1971 in Nürnberg sein allererstes Plakat, darauf Dürers Bildnis seiner vom Alter gezeichneten Mutter und die Frage: „Würden Sie dieser Frau ein Zimmer vermieten?“ In den seltensten Fällen haben sich Staecks Gedankenspiele überholt.

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