Max Ernst

Inventar und Widerspruch - Die andere Seite vom Mars

, 1974
  • Material
    Lithographie in 3 Farben
  • Herstellungsmethode
    handsigniert, mit e.a. bezeichnet (nicht nummeriert und datiert)
  • Auflage
    39
  • Maße
    Papierformat: 57 x 34,5 cm, Motivformat: 32,5 x 24,5 cm
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter nussbaumdunkel gewachster Rahmen aus Ahornholz, mit 10 mm Distanzleiste. Außenmaße ca. 39 x 61,9 cm. Inkl. Rückseitiger Hängeleiste, staubdicht verschlossen.
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Max Ernst, Maler, Bildhauer, Grafiker, Poet, war eine der prägendsten Figuren der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts, zunächst für den Dadaismus in Köln, dann mit internationaler Strahlkraft. „Man kann sagen, dass es den Surrealismus ohne Max Ernst in dieser Form überhaupt nicht gegeben hätte“, ist Kunsthistoriker Werner Spies überzeugt. Bereits 1924 gehörte Ernst zu den wichtigsten Mitgliedern der surrealistischen Gruppe um André Breton, der in seinem „Manifest des Surrealismus“ diesen als einen „reinen psychischen Automatismus“ definierte. Ernst war Autodidakt – auch er widersprach der traditionellen Auffassung von „Talent“ als Grundvoraussetzung für die Kunst, stattdessen entwickelte er innovative grafische Techniken wie die Frottage (dt. „Abreibung“) – hier wird die Oberflächenstruktur eines Gegenstandes auf dem darübergelegten Papier durchgerieben –, um zu neuen Kunstformen zu gelangen. Auch die Lithografie „Inventar und Widerspruch - Die andere Seite vom Mars" basiert auf der Frottage. Hier schaut ein insektenhaftes Wesen auf olivgrünem Wiesengrund auf ein an die Sonne oder einen Planeten erinnerndes rundes Objekt. Der Schweif deutet Bewegung an. Das Setting ist uns nicht völlig fremd und scheint doch aus einer anderen Welt ‒ es stellt unweigerlich die Frage an den Betrachter: „Wo verortest Du Dich selbst?“ Auf eine definitive Antwort zielte Ernst in seiner Kunst ganz sicher nicht, er sinnierte vielmehr: „Malt denn ein unerklärliches Wesen ein erklärbares Bild?“
Max Ernst begann als Expressionist und war dann einer der wichtigen Protagonisten bei der Entstehung des Dadaismus und des Surrealismus. Er stellte fest: „Nicht die vernünftigsten Menschen haben Weltgeschichte gemacht, sondern die Wahnsinnigen.“ Daraus zog er eindeutige Schlüsse für seine Kunst: „Wenn die Malerei ein Spiegel der Zeit ist, muss sie wahnsinnig sein.“ Auch wenn Ernst Autodidakt war, überzeugte er einflussreiche Künstlerkollegen – ob in Köln, Paris oder New York – schnell von seinem Talent und positionierte sich in vielen Bereichen der bildenden Kunst als Erneuerer des Genres.
Aufmerksamkeit und Erfolg waren ihm früh sicher. Der endgültige internationale Durchbruch gelang Ernst dann im Juni 1954 auf der 27. Biennale in Venedig, wo ihm der „Große Preis für Malerei“ verliehen wurde. Es folgten die Stefan-Lochner-Medaille der Stadt Köln (1961) und seine Ernennung zum Offizier der Ehrenlegion in Frankreich (1966). Posthum würdigte man ihn mit dem Goslarer Kaiserring (1976). Zu seinen Lebzeiten richteten ihm das Pariser Musée d’Art Moderne (1959), das Museum of Modern Art in New York (1961) sowie das Kölner Wallraf-Richartz-Museum (1962) Soloausstellungen aus. Nach New York reiste Ernst im Februar 1975 ein letztes Mal, um an der Eröffnung einer Retrospektive im Guggenheim Museum teilzunehmen. Die letzte Einzelschau, die er selbst miterleben konnte, fand 1975 im Pariser Grand Palais statt. Am 1. April 1976 – in der Nacht zu seinem 85. Geburtstag – starb der Künstler in seiner Wohnung in Paris.

Ausstellungen (Auswahl)

2016/17: Dadaglobe Reconstructed, Kunsthaus Zürich
2015: Arche. Die Sammlung kehrt zurück, Kunsthalle Mannheim; World War I: War Of Images, Images Of War, Mildred Lane Kemper Art Museum, St. Louis; Tàpies. An Artist’s Collection, Fundació Antoni Tàpies, Barcelona; Divine Beauty: From Van Gogh to Chagall and Fontana, Palazzo Strozzi, Florenz; Picasso. German Records, Museo Picasso, Malaga; Von Hockney bis Holbein. Die Sammlung Würth in Berlin, Martin Gropius Bau, Berlin; Surrealism: The Conjured Life Mca, Museum of Contemporary Art, Chicago; Tristan Tzara, the Approximate Man - Poet, Art Writer, Collector MAMCS, Musée d´Art Moderne et Contemporain, Strasburg; Waldeslust. Bäume und Wald in Bildern und Skulpturen der Sammlung Würth, Forum Würth Rorschach
2014/15: 100 Jahre Freundschaft Hans Arp und Max Ernst. Max Ernst Museum, Brühl, 28. September 2014 bis 22. Februar 2015
2014: Seine Augen trinken alles. Max Ernst und die Zeit um den Ersten Weltkrieg. Max Ernst Museum, Brühl, 23. Februar bis 29. Juni 2014
2013: Max Ernst Retrospektive, Albertina, Wien; anschließend in der Fondation Beyeler, Riehen
2012: Max Ernst. Lorbeeren und Erdbeeren, Sprengel Museum, Hannover 2011/12: Surrealistische Druckgrafik. Albertina, Wien
2009/10: Max Ernst läßt grüßen, Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster
2008/09: Max Ernst: Une semaine de bonté, Albertina, Wien, anschließend Max Ernst Museum, Brühl und Hamburger Kunsthalle
2007/08: Max Ernst und die Welt im Buch, Museum der Moderne, Salzburg
2005: Max Ernst: A Retrospective. Metropolitan Museum, New York
2002: Max Ernst e i suoi amici surrealisti, Museo del Corso, Rom, kuratiert von Arturo Schwarz
2000: Max Ernst. Zwischen Traum und Wirklichkeit, Staatliche Kunsthalle, Karlsruhe
1993: Max Ernst: Dada and the Dawn of Surrealism, Museum of Modern Art, New York
1991/92: Max Ernst. Retrospektive zum 100. Geburtstag, Tate Gallery, London, Staatsgalerie Stuttgart, Stuttgart, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, Musée National d’Art Moderne, Paris
1987: documenta 8, Kassel
1975: Max-Ernst-Retrospektive, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
1964: documenta III, Kassel
1962/63: Große Retrospektive im Wallraf-Richartz-Museum, Köln, anschließend im Kunsthaus Zürich, Zürich. Der Katalog enthält Max Ernsts Biographische Notizen.
1959: documenta II, Kassel
1955: documenta 1, Kassel
1954: 27. Biennale von Venedig (Großer Preis für Malerei)
1951: Retrospektive, Brühl
1942: Art of This Century, New York; First Papers of Surrealism, New York; Artists in Exile, Gallery Pierre Matisse, New York
1932: Erste Ausstellung in den USA in der Julien Levy Gallery, New York
1929: Einzelausstellungen in Alfred Flechtheims Galerien in Berlin und Düsseldorf
1921: Erste Einzelausstellung in Paris, Galerie Au Sans Pareil
1916: Erste Einzelausstellung in der Galerie Der Sturm von Herwarth Walden
1912: Erste Ausstellung Galerie Feldmann, Köln

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