Max Schulze

Tarnkappe

, 2010
  • Material
    Siebdruck mit Tusche
  • Herstellungsmethode
    Der Künstler hat den Siebdruck nachträglich mit Tusche bearbeitet.
    Jedes Blatt ist daher geringfügig unterschiedlich.
  • Auflage
    12
  • Maße
    46 cm x 33,5 cm (inkl. Rahmen), auf der Rahmenrückwand signiert, datiert und nummeriert
  • Details zum Rahmen
    Der Rahmen mit Distanzleiste hat die Maße 46 cm x 33,5 cm und ist vom Künstler ausgewählt und für diese Edition bestimmt worden.
    Er ist frontal schwarz lackiert, die anderen Seiten sind im Holz-Naturton belassen.
    Das Rahmenglas hat eine oder mehrere kleine "Einschusslöcher".
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Glassplitter und kaum identifizierbare Fetzen fliegen durch die Luft, grauer Rauch und gelblicher Nebel steigen auf – der Moment einer Explosion, eingefangen in diesem mit Tusche überarbeiteten Siebdruck des heute 37-jährigen Max Schulze, der als Meisterschüler von Jörg Immendorff an der Kunstakademie Düsseldorf studierte. Sogar das Glas der Edition aus dem Jahr 2010, welches anlässlich Schulzes Ausstellungsbeitrag "Unmarked State"im Bonner Kunstverein entstanden ist, hat Einschusslöcher und ist nicht unbeschadet davongekommen. Während seiner Zeit an der Akademie begann sich Max Schulze, Sohn des Pop-Art-Künstlers und Polke-Freundes Memphis Schulze, für Explosionen zu interessieren, "um die eigenen Motive im Bild zu sprengen und weiter zu kommen," so der Künstler. Und so entsagt uns der Immendorff-Schüler auch in dieser Arbeit weiterer figürlicher Andeutungen, kein Bildhintergrund hilft zur Verortung, wir wissen nicht, ob das Geschehen mutwillig passiert ist oder ungeplant, lediglich der Titel der Arbeit "Tarnkappe" könnte eine Spur sein - aber wohin führt sie uns? Wir freuen uns sehr, diese außergewöhnliche Arbeit, die durch die künstlerische Bearbeitung des Rahmenglases zum Objekt wird, auf artflash zu präsentieren.
Im Sommer 2000 kam Max Schulze, Jahrgang 1977, in die Meisterschüler-Klasse von Jörg Immendorff an die Kunstakademie Düsseldorf, als dieser gerade die Diagnose von seiner tödlichen Nervenkrankheit ALS bekam, die 7 Jahre später zu seinem Tod führte.
Während viele seiner Kommilitonen in andere Klassen wechselten, weil ihnen Immendorff zu radikal war, beeindruckte Schulze der enorme Tatendrang seines todkranken Lehrmeisters und die Radikalität, mit der er über seine Bilder und das Malen sprach, spornten ihn an.

Schulzes Werk steht dem Informel nahe - jener Kunstrichtung der 50er Jahre rund um Malergrößen wie Hans Hartung oder Wols, die jede Art von Komposition und gegenständlicher Malerei ablehnten und stattdessen der Spontaneität im malerischen Akt Bedeutung zusprachen..
Schulze treibt die gestische Malerei noch ein Stück weiter, reizt alle Möglichkeiten als Maler aus: Etwa, wenn er einen Feuerlöscher mit knalliger Signalfarbe befüllt, sich dieser dann auf dem Bildgrund entlädt und Schulze das Vorgefundene weiter bearbeitet, ausmalt oder markiert.
In der Vorliebe für die Signalfarbe Gelb steht er seinem Lehrmeister Immendorff sehr nahe, ebenso in der Radikalität seiner Haltung. Das Ergebnis sind alles andere als destruktive, aggressive Bilder, sondern höchstgradig explosive Momentaufnahmen, die trotz aller Abstraktion Spuren von figürlicher Malerei aufweisen und den Betrachter daher nicht unberührt lassen...

Aktuell widmet das Museum Goch in Nordrhein-Westfalen Max Schulze eine Einzelshow mit dem Titel "Ministry of Planning" – Schulzes Werke wurden darüber hinaus u.a. im Kunstverein Hamburg, im Bonner Kunstverein, in Detroit / USA und in China ausgestellt.

Ausstellungen (Auswahl)

2014, Ministry of planning, Museum Goch
2013, Demolish this structure, Kunstverein Duisburg
2012, Radar R20126, The Store Front, Detroit / USA,
2012, Friedrich-Vordemberge-Stipendium, BBK Köln
2012, A world of white doubt, Kunstverein Hamburg
2011, Magicgruppe Kulturobjekt, W139, Amsterdam
2010, Unmarked State, Bonner Kunstverein
2008, Project Flux, Sichuan University Art Gallery, China
2007, Blender, Galerie Eva Bracke, Berlin
2007, Klasse Immendorff, von Pferden und Affen, Ludwig Museum Koblenz
2005, Weltstoff, Galerie Conrads, Düsseldorf
2003, Die Neue Düsseldorfer Malerschule, Museum Haus Lange Krefeld

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