Jörg Immendorff

Herzaffe

, 1997
  • Material
    Farbserigraphie
  • Auflage
    300
  • Maße
    76 x 55 cm
    Auflage 300
    vorderseitig handsigniert und datiert
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter Palisander gebeizter und gewachster Ahornrahmen, Außenmaße ca. 82,2 x 62,2 cm, mit 10mm Distanzleiste, inkl. Museumsglas und rückseitiger Aufhängung
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Über die Edition

Welche Rolle spielt die Kunst? Diese Frage wird in der Serigrafie „Herzaffe“ verhandelt. Der Affe, ein strahlendes Herz in der Hand, wirkt hier geradezu verliebt bis beseelt. Immendorff bzeichnet ihn als sein zweites Ich, mit dessen Hilfe er die eigene Künstlerexistenz, pendelnd zwischen Selbstzweifel und Größenwahn, hinterfragt. „Der Affe erscheint auf meinem Rücken sitzend, und vor mir ist das Bild, das ich male, das er angreift und dann etwas anderes malt oder mich bemalt“, sagte der Künstler 1992. Ein besseres Alter ego lässt sich wohl kaum wünschen: laut Immendorff „albern und weise“ zugleich.

Über den Künstler

Jörg Immendorff, 2007 im Alter von nur 61 Jahren der Nervenkrankheit ALS erlegen, gehört zweifellos zu den international bekanntesten und bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Durch seine Studienzeit bei Joseph Beuys in Düsseldorf geprägt, hat er sich seit den späten 1960er Jahren mit dem politischen Zeitgeschehen auseinandergesetzt und mit seiner Malerei auf tagespolitische Ereignisse reagiert. Mitte der 1980er Jahre entstand der berühmte 16-teilige Zyklus „Café Deutschland“, in dem er wie auf einer düsteren Bühne seine Protagonisten von Erich Honecker bis Bertolt Brecht, von uniformierten Polizisten bis zu Punks detailreich in Szene setzte und so die Teilung Deutschlands kommentierte. Immendorff wurde als Visionär der deutschen Einheit und Chronist dieses Landes gefeiert. Auf die Etikettierung als politischer Künstler reagierte er einmal lakonisch: „Die Themen sind mir immer zugeflogen.“ Anlässlich seines 60. Geburtstages 2005, zwei Jahre vor seinem Tod, würdigte ihn die Neue Nationalgalerie in Berlin mit einer großen Werkschau unter dem von einem Clint-Eastwood-Western inspirierten Titel „Jörg Immendorff. Male Lago – Unsichtbarer Beitrag“.

Ausstellungen (Auswahl)

2023, Jörg Immendorff, Galerie Lochner, Dachau
2018/19, 19/20, Jörg Immendorff, Für alle Lieben in der Welt, Haus der Kunst, München; Reina Sofia, Madrid
2014, Versuch Adler zu werden, Staatsgalerie Moderne Kunst im Glaspalast, Augsburg; Ich Immendorf, Villa Schöningen, Potsdam
2013, Affentheater. Jörg Immendorff – Gemälde und Plastiken, Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg; Gut Aufgelegt. Die Sammlung Heinz Beck, Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen am Rhein ; Affentheater. Jörg Immendorff – Gemälde und Plastiken, Städtische Galerie, Klagenfurt; Genius Loci. Contemporary Masters. Düsseldorfer Akademie nach 1945', Setareh Gallery, Düsseldorf; Jörg Immendorff, Schloss Corvey, Bad Pyrmont; Sehnsucht Ich, Museum Essl, Klosterneuburg; Macht/ Wahn/ Vision. Der Turm und urbane Giganten in der Skulptur, Städtische Museen Heilbronn, Heilbronn
2010, Jörg Immendorff, Galerie Cardi Black Box, Mailand; Jörg Immendorff: Student of Beuys, 6 paintings, Massachusetts Museum of Contemporary Art, MASS MoCA, North Adams, USA
2009, Jörg Immendorff, Maoist Paintings, The Early Seventies, Michael Werner Gallery, New York City, NY
2008, Jörg Immendorff – Was uns Malerei bedeuten kann, Essl Museum, Klosterneuburg
2007, Jörg Immendorff, Museum Kunst Palast, Düsseldorf ; Wo stehst Du mit deiner Kunst, Kollege?, Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven
2005, Jörg Immendorff, Contemporary Fine Arts – CFA, Berlin
2005, Jörg Immendorff. Male Lago – Unsichtbarer Beitrag, Neue Nationalgalerie, Berlin

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