Jörg Immendorff

Sintflut

, 2001
  • Material
    Siebdruck
  • Auflage
    100
  • Maße
    100 cm x 70 cm (Blattmaß)
    Vorne signiert und nummeriert
  • Details zum Rahmen
    Großer, über 1 Meter langer handgefertigter Ahornrahmen mit 10 mm Distanzleiste, damit das Blatt frei hängend (oben montiert) schön zur Geltung kommt. Außenmaße des Rahmen: 76 cm x 106 cm inkl. rückseitiger Hängeleiste, staubdicht von hinten verklebt.
Die neue Art, Kunst zu kaufen

Handverlesene, exklusive Editionen Limitierte, signierte Auflagen Top-KünstlerInnen und Rising Stars

Schnell registrieren, um Preis und Verfügbarkeit zu sehen.

„Das Gelb ist stets eine fliehende Farbe. Es entzieht sich und macht uns klar, dass wir das, was wir gewinnen, nur kurzfristig festhalten können.“ Dieses Zitat von Jörg Immendorff berührt hier auf zweierlei Art: Es wirkt hoch emotional angesichts der tödlichen Nervenkrankheit, der der deutsche Künstler – einer der bekanntesten der Nachkriegszeit – 2007 erlag. Und es steigert die Dramatik der Szene auf seiner Farbserigrafie „Sintflut“ aus dem Jahre 2001. Gelb bildet den Hintergrund für die in Schwarz-Weiß schraffierten Versuche der Figuren, einen Baum zu erklimmen, um der drohenden Gefahr zu entkommen. Die kündigt sich an als flammend-roter Feuer-Fisch – und wer am Boden sitzt, scheint schon verloren. Um die Jahrtausendwende widmet sich Jörg Immendorff großen Bildthemen der Kunstgeschichte wie der „Sintflut“ oder auch der Göttin der Morgenröte „Aurora“. Der Maler, der allmählich mit den ersten Anzeichen seiner Krankheit zu kämpfen hat, findet scheinbar gerade in der Druckgrafik ein stimmiges Medium, um sich auszudrücken: Birgt doch die kleinere Form und die Reduktion der Mittel die Chance höherer Konzentration. Dazu passt wiederum Immendorffs Ergriffenheit von seiner Lieblingsfarbe Gelb: „Dabei treten die Dinge reiner zutage und durch die übergroße Hitze verglüht Falsches und Störendes. Auch erscheint die Schönheit einer Hand niemals so deutlich, wie wenn sie ein Sonnenstrahl trifft und sie ihn hält.“
Jörg Immendorff, 2007 im Alter von 61 Jahren an der Nervenkrankheit ALS verstorben, gehört zweifellos zu den international bekanntesten und bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Seit den späten sechziger Jahren hat sich Immendorff, der bei Beuys in Düsseldorf studierte, mit dem politischen Zeitgeschehen auseinandergesetzt und malerisch auf tagespolitische Ereignisse reagiert. Mitte der achziger Jahre entstand der berühmte 16-teilige Zyklus "Café Deutschland", in der er bühnenhaft düster und detailreich Figuren von Honecker bis Berttold Brecht, uniformierte Polizisten oder Punks in Szene setzte und so die Teilung Deutschlands kommentierte.

Er wurde als Visionär der Deutschen Einheit und Chronist deutscher Historie gefeiert, wobei er auf die Etikettierung als politischer Künstler einmal lakonisch antwortete: "Die Themen sind mir immer zugeflogen". Anlässlich seines 60. Geburtstages 2005, zwei Jahre vor seinem Tod, würdigte die Nationalgalerie Berlin Immendorff mit einer großen Werkschau mit dem von einem Clint-Eastwood-Western inspirierten Titel "Immendorff Male Lago – Unsichtbarer Beitrag."

Ausstellungen (Auswahl)

Die Zahl seiner Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen ist beeindruckend und schier endlos. Wir erwähnen hier daher nur einige wenige seiner Ausstellungen:

bis 1. März 2015, Kölnskulptur #7, Skulpturenpark Köln
2012, Jörg Immendorff, Arbeiten auf Papier und Plastik, Kunstverein Ulm
2010, Jörg Immendorff: Student of Beuys, 6 paintings, Massachusetts Museum of Contemporary Art, MASS MoCA, North Adams, USA
2009, Jörg Immendorff, Maoist Paintings, The Early Seventies, Michael Werner Gallery, New York City, NY
2008, Jörg Immendorff - Was uns Malerei bedeuten kann, Essl Museum, Klosterneuburg
2007, Jörg Immendorff - Museum Kunst Palast, Düsseldorf
2007, Wo stehst Du mit deiner Kunst, Kollege? - Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven
2005, Jörg Immendorff, Contemporary Fine Arts - CFA, Berlin
2005, Male Lago, unsichtbarer Beitrag - Jörg Immendorff, Neue Nationalgalerie, Berlin

Mehr Kunst entdecken