Über den Künstler
Mit seinem radikal reduzierten „Schwarzen Quadrat auf weißem Grund“ verabschiedete der russische Maler Kasimir Malewitsch die figurative Malerei 1915 und markierte den Beginn der gegenstandslosen Kunst. „Death of Painting“ („Tod der Malerei“) – in dieser Aussage findet dieser Nullpunkt der Kunstgeschichte seinen Kulminationspunkt. Und genau diese Aussage hat der britische Künstler Idris Khan immer und immer wieder mit dicker Ölkreide auf Papier wiederholt, und zwar so lange, bis aus der sich überlagernden Schrift wiederum ein schwarzes Quadrat entstanden ist.
Rückgriffe auf die Historie – zumal auf die Geschichte der Kunst – sowie Überlagerungen ziehen sich wie ein roter Faden durch Idris Khans Werk. Berühmt geworden ist der britische Künstler, 1978 in der Nähe von Birmingham als Sohn eines muslimischen Pakistaners geboren, nach Verlassen der Royal Academy of Art in London 2004 mit digitalen Überblendungen von gefundenen Bildern oder Texten wie den Buchseiten des Koran oder den Fotografien industrieller Bauten von Bernd und Hilla Becher.
Khans Arbeiten wurden international bereits vielfach ausgestellt, u.a. im Museum of Contemporary Canadian Art in Toronto, im K20 in Düsseldorf, im Martin-Gropius-Bau in Berlin, im Solomon R. Guggenheim Museum in New York, im British Museum und in der Tate Britain in London wie auch im San Francisco Museum of Modern Art.
Ausstellungen (Auswahl)
2019, Quartet. Idris Khan, Galerie Thomas Schulte, Berlin
2019, Idris Khan. Blue Rhythms, Sean Kelly, New York, USA
2018, 21 Stones, British Museum, London, UK
2017, Absorbing Light, Victoria Miro, London, UK
2015, By the Book, Sean Kelly, New York, New York
2014, Under Erasure, Tel Aviv Museum of Art, Tel Aviv, Israel
2014, Clear, Gagosian Gallery, Beverley Hills, California
2013, TIME, Bas Museum, Miami, Florida
2013, Writing Without Borders, Lehman Maupin Hong Kong, Hong Kong
2010, Haunted, Guggenheim Museum, New York
2010, Victoria Miro Gallery, London (solo)
2008, Every…, K20, Dusseldorf (solo)
2006, Victoria Miro Gallery, London (solo)