Joseph Beuys

Surrender II

, 1977
  • Material
    Flugzettel, links mit Schuhcreme, gestempelt
  • Auflage
    150
  • Maße
    7,5 x 21,5 cm
    signiert und nummeriert
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter Holzrahmen, inkl. 10mm Distanzleiste, inkl. Museumsglas, Außenmaße: 33 x 19 cm, inkl. rückseitiger Aufhängung, luftdicht verschlossen
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Über die Edition

Joseph Beuys arbeitete unablässig daran, das Kreativitätspotenzial, das er in jedem Menschen sah, zu wecken und zu fördern. Seine Multiples – Kunstwerke, von denen mehrere, meist identische Exemplare hergestellt werden, jedoch keine Kopien, sondern alles Originale – waren nicht gedacht für Museen oder Galerien, sondern für den privaten Raum. „Es besteht eine regelrechte Verwandtschaft zu Leuten, die solche Dinge, solche Vehikel [wie Beuys sie nannte] besitzen. Das ist wie eine Antenne, die irgendwo steht, mit der bleibt man in Verbindung“, erklärte er einmal in einem „Spiegel“-Interview.

Die „Surrender II“-Edition geht zurück auf seine erste Amerika-Reise im Jahr 1974. Eingeladen von zwei US-Galeristen, bestand Beuys darauf, in Universitäten und Galerien statt Werken seine Ideen zu Kunst und Gesellschaft zu präsentieren. „Ein Stress ohnegleichen“, erinnert sich Klaus Staeck, der ihn damals begleitete. „Wie viele ‚Lectures‘ er gehalten hatte! Und immer war diese Spannung: Ist das ein Guru oder ist das ein Spinner? ... Aber Beuys hat das eiskalt – cool, würde man heute sagen – durchgezogen. Bewundernswert.“

Im Art Institute of Chicago nahmen ihn im Rahmen einer Performance in Anspielung auf seine Rolle als Flieger der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg Studenten gefangen – und warfen Flugblätter mit der Aufschrift „Surrender“ („Ergib‘ dich“) in die Menge. Noch während der Veranstaltung sammelte Beuys die Flugblätter ein und machte erste Multiples daraus. Drei Jahre später verwendete er die Zettel noch einmal für die „Surrender II“-Edition, versah sie mit einem Stempel seiner „Free International University“ und bearbeitete sie in typischer Beuys-Manier: mit fetthaltiger Schuhcreme.

Über den Künstler

Aktionskünstler, Bildhauer, Sozialphilosoph und Exzentriker: Joseph Beuys gilt weltweit als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts überhaupt. Getreu seiner Maxime „Jeder Mensch ist ein Künstler" machte er auch sich selbst zum Kunstwerk: Sein Auftreten mit Hut, Sportweste und enormem Charisma bleibt einzigartig. In legendären Aktionen trug er, den Kopf mit Blattgold und Honig beschmiert, 1965 einen toten Hasen durch eine Ausstellung und führte damit vor, „wie man dem toten Hasen die Kunst erklärt", oder baute für die documenta 6 im Jahr 1977 seine „Honigpumpe am Arbeitsplatz", eine riesige, über mehrere Stockwerke verteilte Anlage, die insgesamt drei Zentner "Honig der marke Langnese" durch ein Schlauchsystem transportierte. Beuys’ Aktionen bestanden aus vielfach verstörenden Handlungen und Gesten, die unsere verkrusteten Denkmuster sprengen: verstiegen, aber nie verrückt – einfach, aber nie banal – genial.

Ausstellungen (Auswahl)

2019, KUNST. BEWEGT. 16: Joseph Beuys. Gestempelte Multiples, Drucksachen und Fotografien, Museum Schloss Moyland, Bedburg-Hau
2018/19, Hülle und Kern. Multiples von Joseph Beuys, LWL-Museum, Münster
2016, Joseph Beuys. Werklinien, Museum Kurhaus Kleve, Kleve
2011, Parallelprozesse, K20 / Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
2010, Joseph Beuys, Gagosian Galerie, New York
2005, Retrospektive, Tate Modern, London
1979, Retrospektive im Solomon R. Guggenheim Museum, New York
1976, Installation "Strassenbahnhaltestelle/Tramstop/Fermata del Tram 1961–1976 – A monument to the future", 37. Biennale, Venedig
1972, "Büro der Organisation für direkte Demokratie durch Volksabstimmung", documenta 5, Kassel
1971, Joseph Beuys – Aktionen, Zeichnungen und Objekte 1937-1970, Moderna Museet, Stockholm
1968, Teilnahme an der documenta IV in Kassel
1967, Einzelausstellung Städtisches Museum Mönchengladbach. Der Sammler Karl Ströher erwirbt nahezu alle Arbeiten, die in der Ausstellung gezeigt wurden.
1965, Erste Einzelausstellung, Galerie Schmela, Düsseldorf
1964, Teilnahme an der documenta III in Kassel
1963, Joseph Beuys – Fluxus, Haus van der Grinten, Kranenburg