Im Hof II

Über den Künstler und das Werk

Achim Riethmann beeindruckt mit seinen Werken schon auf den ersten Blick: Mithilfe feinster Pinselstriche und kleiner Farbflächen arbeitet der in London geborene Berliner Künstler seine Motive heraus. In ihrer Detailliertheit und ihrer Farbigkeit sind sie bestechend schön. In ihnen deuten sich jedoch Geschichten an, bei denen es nicht nur um diese vordergründige Schönheit geht, in der die Vergänglichkeit schon mitschwingt.

Der ehemalige Meisterschüler von Leiko Ikemura zeigt die abgebildeten Gegenstände oder Figuren vor monochromen Hintergründen, oft auch nur unvollständig. Dadurch entstehen Leerstellen, die Raum und Möglichkeiten eröffnen für eigene Assoziationen. Zerknüllte Süßigkeitenverpackungen, eine zertretene Cola-Dose oder – vielleicht weggeworfene – weiße Nelken werden so schnell zum Ausgangspunkt einer imaginierten Erzählung. Verführung und Melancholie liegen hier nah beieinander. Durch den speziellen Spiegeleffekt des um die Motive herum innenseitig schwarz lackierten UV-Glases werden wir sogleich auch visuell ein Teil davon. Es ist das alte Zusammenspiel von Kunst und Betrachter, das hier auf ganz eigene Weise fasziniert.

Der mehrfach ausgezeichnete Künstler erhielt u.a. den „Walter-Koschatzky-Kunstpreis“ des Rotary Club Wien-Albertina und den "Losito Kunstpreis" der Losito Kressmann-Zschach Foundation. Achim Riethmann wird von Galerien in Berlin und Hamburg vertreten. Noch bis zum 1. November ist bei der Galerie Russi Klenner in Berlin die Einzelausstellung " Sehnsucht" zu sehen.