A.R. Penck

Northern Darkness

, 1987
  • Material
    Farbserigrafie auf Bütten 350g
  • Auflage
    90
  • Maße
    Blattmaß 60 x 80 cm
    Motivmaß 48 x 69 cm
    Vorderseitig handsigniert und nummeriert
    Auflage: 90
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter weiss lasierter und gewachster Ahorn-Holzrahmen, inkl. 10mm Distanzleiste, Außenmaße ca. 105,5 x 75,5 cm, Normalglas. Inkl. rückseitiger Aufhängung
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Über die Edition

„Figuren, umgeben von Piktogrammen und Buchstaben – die nummerierte und signierte Farbserigrafie „Northern Darkness“ ist ein typischer Penck. „A“ und „B“ werden zuweilen als Ost und West interpretiert ‒ der Schlüssel zum Verständnis der fantasievollen Formelsprache des Künstlers (ist er dort nicht sogar abgebildet, der Schlüssel?) liegt jedoch immer in der Fantasie der Betrachter*innen selbst. Autodidakt war A. R. Penck nicht nur als bildender Künstler, sondern auch als Jazzmusiker. Das Motiv „Northern Darkness“ entstand anlässlich eines Konzerts, bei dem Penck am Schlagzeug saß und das 1987 zunächst in der Edinburgh Academy of Arts stattfand, später folgte ein weiterer Auftritt in Irland. Vielleicht ist der Schlüssel also eine Note? Penck zeichnete den Entwurf zunächst auf Folie. Ein von ihm selbst autorisierter Probedruck wurde anschließend mit Siebdruck auf Bütten gedruckt und die Originalvorlage zerstört. Eine weitere Assoziation kommt einem beim Betrachten dieses tintenblauen Werkes in den Sinn: die Improvisation. Eine Schaffensweise, die sowohl Penck als auch dem Jazz entspricht.

Über den Künstler

Strichmännchen wie aus der Höhlenmalerei, Bildelemente, die an Runen erinnern, und eine Ästhetik, die Graffiti schon früh vorwegnimmt: A. R. Penck zählt seit den 1960ern zu den Superstars der Gegenwartskunst. Geboren 1939 als Ralf Winkler in Dresden, blieb der Autodidakt in der DDR weitgehend unbekannt, während seine Werke, die so gar nicht der offiziellen sozialistischen Vorstellung entsprachen, ab den 1960ern vom Westen ausgehend die Welt eroberten und Penck in den 1980ern endgültig zu einem Star der Kunstszene machten. Dem Künstler, der Werke auf drei Documenta-Ausstellungen in Kassel zeigte (1972, 1982, 1992), wurde 1977 die Teilnahme an der Schau durch Einwirken eines IM der DDR-Staatssicherheit auf einen hessischen Parlamentarier verwehrt. Nachdem 1980 seine Ausbürgerung in die BRD erzwungen worden war, blieb A. R. Penck nur kurz im anderen Deutschland, um dann nach Irland auszuwandern. Nach Jahren in Dublin, Berlin und New York starb er 2017 mit 77 Jahren in Zürich. Werke Pencks sind heute u. a. im MoMA in New York, dem Städel Museum Frankfurt, dem Musee d’Art Moderne et Contemporain de Strasbourg und in der Tate Britain in London vertreten.

Ausstellungen (Auswahl)

2019/20 A. R. Penck. „Ich aber komme aus Dresden (check it out man, check it out)“, Albertinum, Dresden
2019 A. R. Penck. I Think in Pictures, Ashmolean Museum of Art and Archaeology, Oxford
2013 A. R. Penck. New Paintings, Michael Werner, New York; Before the West. Selected Works from the 1970s, Leo Koenig Inc., New York
2011 Bilderwahl! Encording Reality, Kunsthaus Zürich
2008 De l’Est à l’Ouest, Musée d’Art Moderne de la Ville de Paris, Paris
2007 Retrospektive, Schirn Kunsthalle, Frankfurt/Main
2005 Blickwechsel II. Weltbilder – Steinzeit und Avantgarde, Städel Museum, Frankfurt/Main
1997 German Darkness and Contemporary Symbol, Hiroshima City Museum of Contemporary Art, Hiroshima
1992 Drawings. A Retrospective, David Nolan Gallery, New York
1984 A. R. Penck., Mary Boone Gallery, New York
1978 Y ‒ Zeichnungen bis 1975, Kunstmuseum Basel, Basel

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