Otto Piene Octavian, 1994 Material Mischtechnik: 3 Varianten der Radierung: Heliogravüre, Aquatintaradierung und Carborundum Radierung Herstellungsmethode signiert und nummeriert Auflage 75 Maße 76 x 54 cm Details zum Rahmen Handgefertigter gewachster Ahorn-Holzrahmen, mit 10 mm Distanzleiste, Außenmaße ca. 60,3 x 81,8 cm. Inkl. rückseitiger Hängeleiste, staubdicht verschlossen. Die neue Art, Kunst zu kaufen Handverlesene, exklusive Editionen Limitierte, signierte Auflagen Top-KünstlerInnen und Rising Stars Schnell registrieren, um Preis und Verfügbarkeit zu sehen. Jetzt kostenlos Mitglied werden Bereits Mitglied? „Wir wissen immer noch so wenig über das Licht“, resümierte Otto Piene am Ende seines Lebens, dabei hatte er dieses Element unermüdlich erforscht. Und auch in seinem Werk „Octavian“ hat es sich eingeschlichen: in Form von weißer Farbe, die den schwarzen, dicken und ungestümen Strichen etwas entgegenzusetzen versucht. Diese erinnern – denkt man an die Werkstoffe, mit denen Piene arbeitete – zudem an den Feuerrückstand Ruß. Das tiefe Blau wiederum weckt Assoziationen mit dem Himmel, der dem Künstler nach dem Krieg als Zeichen einer möglichen Zukunft galt. „Dieser Himmel über der chaotisch zerstörten Stadtlandschaft war eine so fassbare wie unfassbare, gegenstandslose Leere,“ wird Piene zitiert. Und sie wollte er greifbar machen. Dafür experimentierte Piene viel – mit Licht und Schatten, Luft und Feuer. Sprühte etwa dicke Schichten Autolack auf Papier und entzündete sie, sodass die Farbe Blasen schlug. Er erweiterte sein Medium immer wieder, auch durch seine produktive Zusammenarbeit mit Technikern und Naturwissenschaftlern. Das eröffnete der Kunst Perspektiven, die auch heute noch Künstler wie Olafur Eliasson beeinflussen. „Ich muss gestehen, dass ich in meiner Arbeit immer dann am glücklichsten war, wenn sie eine überraschende Wendung nahm“, so Piene. Diese Offenheit bewahrte sich der Künstler bis zuletzt. „Über der spiegelglatten und spiegelreinen Wasseroberfläche strahlte ein so wolkenloser wie purer Himmel.“ Otto Piene beschrieb dieses Erlebnis an der Elbe bei seiner Rückkehr aus dem Krieg als Abschied vom Drama und Ankunft im Frieden. Hier hat auch seine Neigung zum Licht „als beherrschendes Element in einem unfassbaren Universum“ ihre Wurzeln. Sie übertrug er in seine Kunst. Neben Rauch- und Feuerbildern entstanden Lichträume und Lichtballette, in denen – der Hölle entkommen – die Hoffnung eingeschrieben ist. Später eroberte Piene mit seiner „Sky Art“ auch die Luft. „Wir hatten überlebt, das hatten wir nicht erwartet“, sagte Piene, 86-jährig, bei der Eröffnung seiner großen Retrospektive in der Neuen Nationalgalerie in Berlin 2014, kurz vor seinem Tod. Er und sein Künstlerfreund Heinz Mack waren mutig genug gewesen, mit der Gründung der Gruppe „ZERO“ voranzugehen, später kam noch Günther Uecker dazu: „‚ZERO‘ ist Ausdruck der menschlichen Not, eine neue Welt zu bauen, trotz augenscheinlichem Chaos und scheinbarer Fruchtlosigkeit der Bemühung: zu bauen mit den Mitteln der Natur und menschlicher Begabung, mit universaler Energie und mit Technologie.“ Darum bemühte sich Piene Zeit seines Lebens – als Kunsterneuerer und als Forscher im Center for Advanced Visual Studies in Massachusetts. Schon 1959 nahm er an der Documenta teil. 1964 bekam „ZERO“ dort einen eigenen Raum, es sollte nicht Pienes letzter Auftritt auf der Kunstschau in Kassel sein. Seine Arbeiten sind auf der ganzen Welt in mehr als 200 Museen und öffentlichen Sammlungen vertreten. Ausstellungen (Auswahl) 2016, Otto Piene. Sundew and Selected Works 1957–2014 Sperone Westwater, New York; Glasgow International; Young Collector's Choice 16 ,Galerie Geiger, Konstanz 2015, ZERO, Martin Gropius Bau, Berlin; Otto Piene LWL-Museum für Kunst und Kultur, Münster; ZERO: Let Us Explore The Stars, Stedelijk Museum, Amsterdam; ZERO - Countdown to the Future SSM, Sakip Sabanci Museum, Istanbul 2014, 10th Gwangju Biennale 2014; Otto Piene. More Sky Neue Nationalgalerie, Berlin; Otto Piene. More Sky Deutsche Bank KunstHalle, Berlin; Zero: Countdown To Tomorrow, 1950s-60s Guggenheim Museum, New York; SEEING THROUGH LIGHT: Selections from the Guggenheim Abu Dhabi Collection, Saadiyat Cultural District, Abu Dhabi weitere Ausstellungen sh. http://www.kunstaspekte.de/otto-piene/ Lesenswerte Artikel / Links Otto Piene auf artnet.de Webseite der ZERO Foundation Otto Piene bei der Galerie Michael Schultz Nachruf in der New York Times (2014) Nachruf und Ausstellungsrezension in der „Süddeutschen Zeitung“ (2014) Nachruf und Ausstellungsrezension im „Tagesspiegel“ Diskussion auf der Art Basel mit Otto Piene und Hans Mack, moderiert von Hans Ulrich Obrist (2012) Mehr Kunst entdecken Sandra Mann 091000-0005 VIP, 2000