Olaf Nicolai

Neues Blatt

, 1997
  • Material
    Farblithographie auf Zerkall-Bütten
  • Herstellungsmethode
    Auf der Vorderseite signiert, datiert und nummeriert
  • Auflage
    40
  • Maße
    38 cm x 34 cm (Bildmaß) auf 78 cm x 55 cm (Blattmaß)
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter edler Eichenholzrahmen mit 10mm Distanzleiste. Außenmaße des Rahmens ca. 61,8 x 84,8 cm. Inkl. rückseitiger Hängeleiste zum einfachen Aufhängen.
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Auf der Anfang Mai eröffneten Venedig-Biennale hat Olaf Nicolai das Dach des Deutschen Pavillons erobert. Dort oben hat der Konzeptkünstler eine kleine Werkstatt installiert, in der Bumerangs hergestellt werden. Sie ist nicht frei zugänglich, die Vorstellungskraft der Besucher füllt den unsichtbaren Raum. Nur ab und an zeigt sich ein Arbeiter, kann man einen Testflug beobachten. 8 Euro kosten die Bumerangs, zu erwerben bei den fliegenden Händlern der Stadt. „Schattenwerkstatt“ und „Schattenökonomie“ – Nicolai zielt in diesem wie in vielen seiner Werke auf Alltagswelt und Kapitalismus. Er blähte schon einen Nike-Sneaker zum Spielplatz auf oder druckte eine Bauanleitung für eine Skulptur von Donald Judd. Und auch in seiner Edition „Neues Blatt“ nimmt er sich eine bekannte Form – ein Kartenspiel – und fordert durch leichte Verschiebungen die Wahrnehmung heraus. Pik, Kreuz … und was noch? Die Symbole sind nicht leicht zu entschlüsseln. „Mich interessiert das Verschwinden von Eindeutigkeit“, so Olaf Nicolai – und dies kommt bei ihm keineswegs anstrengend, sondern spielerisch und zugleich sinnlich daher.
Olaf Nicolai gilt international als einer der herausragenden deutschen Künstler. Schon 1997 lud ihn Kuratorin Catherine David zur documenta nach Kassel ein und in diesem Jahr ist der 1962 in Halle/Saale geborene Wahlberliner bereits zum dritten Mal bei der Venedig-Biennale zu sehen. Das mag daran liegen, dass seine Kunst ästhetische Wunderwerke hervorbringt, die bei näherem Hinsehen bzw. intensiverem Eindenken zudem immer weitere Interpretationsebenen offenlegen. Denn genau darin besteht Nicolais Meisterschaft: ästhetische Wahrnehmung und ihren Kontext zu untersuchen. So betörte er z.B. unter dem Titel „Warum Frauen gerne Stoffe kaufen, die sich gut anfühlen“ durch die Farbkraft eines Seidenvorhangs, gleichzeitig verwies er damit aber auch auf die Textilindustrie – und damit auf eine Branche, in der kapitalistische Verhältnisse und Krisen besonders sichtbar werden.
Als kritischer Ästhet kann Nicolai nicht nur auf eine lange Liste herausragender Ausstellungsauftritte und einflussreicher Sammler verweisen. Der Villa-Aurora- und PS1-Stipendiat ist etwa mit der Neugestaltung der Innenräume der Bauhaus-Meisterhäuser von Gropius und Moholy-Nagy in Dessau oder mit dem Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz auf dem Ballhausplatz in Wien auch im öffentlichen Raum vertreten.

Ausstellungen (Auswahl)

2015, Ärger im Paradies, Kunst- und Ausstellungshalle der Budesrepublik Deutschland, Bonn
2014, Denkmal für die Verfolgten der NS-Militärjustiz, Ballhausplatz, Wien
2014, Le pigment de la lumière, künstlerische Innengestaltung, neue Bauten der Meisterhäuser Gropius und Moholy-Nagy, Bauhaus Dessau
2014, 8. Berlin Biennale, Berlin; Nouveau Festival, Centre Pompidous, Paris
2013, Museum Angewandte Kunst, Frankfurt am Main
2013, Escalier du Chant, Musée du Louvre, Paris
2013, Zeichen, gefangen im Wunder. Auf der Suche nach Istanbul heute, Österreichisches Museum für angewandte Kunst (MAK), Wien
2012, A Blind Spot, Haus der Kulturen der Welt, Berlin
2012, Color, Carolina Nitsch Project Room, New York
2011, Olaf Nicolai: Escalier du Chant, Pinakothek der Moderne, München
2011, Biennale Curitiba, Brasilien
2011, 3. Thessaloniki Biennale of Contemporary Art, Thessaloniki
2010, faites le travail qu'accomplit le soleil, Kestnergesellschaft, Hannover
2005, Wittgenstein in New York. Stadt und Architektur in der neueren Kunst auf Papier, Berlin Kupferstichkabinett
2005, 51. Venedig Biennale, Always a little further, Venedig
2005, 25 Jahre Sammlung Deutsche Bank, Deutsche Guggenheim, Berlin
2003, Kunst_Garten_Kunst, Sprengel Museum Hannover
2002, (un)gemalt, Sammlung Essl, Wien
2002, (The World May Be) Fantastic, Biennale of Sydney
2002, 4. Gwangju Biennale P_A_U_S_E, Korea
2001, Schattenbilder, Kunstbau am Lehnbachhaus, München
2001, La Biennale di Venezia, Venedig
2001, Casino 2001, Stedelijk Museum Voor Actuelle Kunst, Gent
1999, Skulpturenbiennale 1999, Münster; Children of Berlin, PS1 Museum New York
1998, berlin biennale, Berlin
1997, documenta X, Kassel
1996, Model/Salon, PS1 Museum, New York; nach weimar, Kunstsammlungen zu Weimar
1995, Die Neuaufteilung der Welt (mit Carsten Nicolai), Kunstverein Göttingen
1994, MORAL, Kunsthalle Basel; Private mix, Galerie EIGEN + ART Berlin

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