Über das Werk
Die Landschaft ist in den Werken der Berliner Künstlerin Michelle Jezierski Ausgangspunkt für Fragen des Raumes und unserer Wahrnehmung davon. Farbschichten türmen sich wie Wolken, Wellen oder Felsen auf, häufig überzogen von geometrischen Formen, die zusätzliche Tiefe und Dynamik erzeugen. Hell- und Dunkelkontraste, gedeckte und leuchtende Farben bestimmen die Atmosphäre darin, die uns Betrachter*innen auf ganz unterschiedliche, emotionale Weise einnimmt, so unterschiedlich wie das Licht an einem Morgen, im Vergleich zu dem am Tag und Abend oder in der Nacht.
Über die Künstlerin
„Selten hat man in der jungen deutschen Kunst eine derartige Licht-Malerei gesehen“, beschreibt Christoph Tannert, Leiter des Kunsthauses Bethanien in Berlin, die Arbeit von Michelle Jezierski, in deren Leben Kreativität von jeher eine große Rolle spielt. Die Amerikanerin, 1981 in Berlin geboren, wächst als Tochter zweier Musiker ebendort auf, ihr Vater ist der Philharmoniker Stefan de Leval Jezierski. Früh lernt Michelle Klavier, Geige und Bratsche und erhält sogar die Chance auf ein Musik-Stipendium an einer amerikanischen Elite-Universität. Doch sie wählt einen anderen Weg – ihr Herz brennt für die bildende Kunst. Mit 17 Jahren entscheidet sie sich, Malerin zu werden. Aber auch die Kunstakademie hat andere Pläne mit der ambitionierten Studentin. Tony Cragg, renommierter Professor für Bildhauerei an der UdK, kann Michelle für seine Klasse gewinnen. Er sieht in ihr die geborene Bildhauerin. Sie jedoch bleibt der Malerei treu. In dieser Zeit wird der Grundstein für Michelles Umgang mit Farbe und Räumlichkeit gelegt: „Ich habe viel über die physische Präsenz von Raum gelernt, nur dass bei mir eben die Malerei das Medium ist – ich habe schnell gemerkt, dass ich das Räumliche in die Fläche umsetzen will“, beschreibt sie diese prägenden Jahre. Nach einem anschließenden Stipendium an der Cooper Union in New York bei Amy Sillman macht die Künstlerin 2008 ihren Abschluss an der UdK bei Valérie Favre. Seither lebt und arbeitet sie in der Hauptstadt, weiterhin widmet sie sich der Auseinandersetzung mit Licht, Raum, Illusion und Realität. Sie wird vertreten von der Galerie Jahn in München und Landshut.
Ausstellungen (Auswahl)
2023 “My World Play”, Galerie Haverkampf Leistenschneider, Berlin; ”Zustandsbericht - Arbeiten aus der Sammlung Herrmann und der Contemporary Art Foundation Berlin”, Kunstraum Potsdam
2022 “At the Seams”, Galerie Jahn, Landshut
2020 “Between the Lines”, Marsano, Berlin; “Slices” mit Christine Liebich, Galerie Jahn, Landshut
2019 “TILT”, Kunst & Denker Contemporary, Düsseldorf
2018 “Melting Point”, with Jay Gard, Kunst & Denker Contemporary, Düsseldorf; “shifer”, 68 Projects, Berlin
2017 “Crossfader”, Galerie Philine Cremer, Düsseldorf
2015 “Norwood”, Circle 1, Berlin
2014 “Midnight Window”, Feinberg Projects,Tel Aviv; “Scheinkraf”, Galerie Hanfweihnacht, Frankfurt
2012 “Interferences”, Galerie Lorenz, Frankfurt
2010 “Marking The Mirrors”, Gallery Lorenz, Frankfurt
2009 “Between Day and Night”, Schleswig-Holstein-Haus, Schwerin
2007 “Simultaneous Spaces”, Pool Gallery, Berlin