Louisa Clement

Ohne Titel (Edition 10)

, 2022
  • Material
    Archival Inkjet Print auf Hahnemühle Baryt Papier
  • Auflage
    20
  • Maße
    Blattmaß 50,4 x 23,3 cm
    Auflage 20 + 5 AP
    rückseitig auf Label signiert und nummeriert
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter schwarz gebeizter und gewachster Ahorn-Holzrahmen, Außenmaße ca. 51,6 x 24,5 cm, inkl. Distanzleiste und Museumsglas und rückseitiger Aufhängung
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Über die Edition

Bestechen Louisa Clements „Repräsentantinnen“ durch Perfektion, geht die Bonner Künstlerin in der exklusiv für artflash gefertigten Edition den entgegengesetzten Weg: Wir sehen einen bewusst roh und unperfekt belassenen, mehrfach fragmentierten weiblichen Torso, zusammengesetzt aus künstlichen Genres des Weiblichen wie Schaufensterpuppe und Avatar. Schon die Gewalt des Schaffensvorgangs wird selbstbewusst offengelegt: Die Brustpartie ist rüde abgeschnitten, Kopf und Körpermitte sind aus anderem Material als Arme und Halspartie, der Unterkörper fehlt ganz. In Zeiten, in denen Frauenrechte vielerorts beschnitten werden (Beispiel USA) und brutale Gewalt gegen Frauen ausgeübt wird (etwa Iran), bezieht diese Darstellung von Weiblichkeit unmissverständlich Position. Zugleich deutet der geneigte Kopf bemerkenswerterweise nicht auf ein Einknicken, auf eine tradierte Opferrolle hin, sondern bewahrt der Protagonistin eine gewisse Würde ‒ wie auch das gesamte Blatt der Edition eine überraschende transhumane Wärme transportiert, sei es, weil Clement die Teile aus ‚handgemachten‘ iPhone-Aufnahmen zusammensetzt hat, sei es, weil sie den Kunst-Körper auf Baryt-Papier gedruckt hat, einem Material, dem durch seine ausgeprägte Filzstruktur eine sanfte Haptik eigen ist, wodurch dem Motiv eine bestechende Tiefe gegeben wird. Und so gibt es beim Betrachten von Clements Arbeit neben dem Nachdenken über die Repräsentation von Körpern und deren Medialisierung auch eine ganz direkte Frage: Warum lässt uns der Anblick des titellosen Torsos nicht niedergeschlagen zurück? Vielleicht weil der weibliche Körper ungeachtet seiner Fragmentierung von einer melancholischen Eleganz ist, die durch alle Verletztheit hindurch letztlich doch Stärke ausstrahlt.

Über die Künstlerin

Das menschliche Ich im digitalen Zeitalter hinterfragt Louisa Clement (geb. *1987) in Fotografien, Videos, Wandarbeiten, Skulpturen und VR-Arbeiten. 55 Porträts von Schaufensterpuppen zeigte sie 2014 in ihrer Abschlussarbeit „heads“ als Meisterschülerin des Fotografen Andreas Gursky an der Kunstakademie Düsseldorf. Es sind Köpfe ohne Mund, Nase und Augen, gesichts- und geschlechtslos, „ein ideales Sinnbild für Normierung“, sagt die Künstlerin. In ihrem Werk „Repräsentantinnen“ hat Clement nun – in Zusammenarbeit mit einer auf Sexpuppen spezialisierten chinesischen Firma – mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Doubles ihrer selbst geschaffen, die sich bewegen und kommunizieren können und die sie mit ausuferndem Wissen über sich selbst gefüttert hat. Wer bin ich, was repräsentiere ich, was unterscheidet mich von meinem Abbild, wer will ich sein? Clement reflektiert in ihren Werken auf eindrückliche Weise dringlich-zeitgemäße Fragen in Zeiten permanenter Selbstbespiegelung.

Ausstellungen (Auswahl)

2023 war Louisa Clement mit Arbeiten in der vielbeachteten Gruppenausstellung „Transformers“ im Museum Frieder Burda in Wiesbaden vertreten. Ebenso 2023 zeigte die Galerie EIGEN+ART in Berlin Arbeiten von Louisa Clement in der Einzelausstellung "compression".
Die Ausstellung „Double Bind“ in der Kunsthalle Gießen präsentierte 2021 den neuesten Werkzyklus von Louisa Clement, die sogenannten „Repräsentantinnen“, KI-Puppen, die der Künstlerin nachempfunden sind.

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