Jurgen Ostarhild

MOBY, South Kensington, London, 1991, bw

, 1991/2020
  • Material
    Archival Fine Art Print
  • Herstellungsmethode
    rückseitig signiert + separat auf Label signiert, datiert, nummeriert
  • Auflage
    30
  • Maße
    29,7 x 42 cm
    Auflage 30 + 6 AP
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter schwarz gebeizter und gewachster Ahornholz-Rahmen, inkl. 8mm Distanzleiste, Außenmaße: 31,5 x 43,5 cm, inkl. Museumsglas. Inkl. rückseitiger Aufhängung
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Über die Edition

Die 90er Jahre, dieses feier- und tanzwütige, hedonistische Dezennium am Ende des 20. Jahrhunderts ‒ einer, der zu seinem Soundtrack gehört, ist unbedingt Moby. Ihn traf der deutsche Konzeptkünstler Jurgen Ostarhild zum Shooting im Londoner South Kensington 1991, also genau zur richtigen Zeit. Ostarhild fotografierte damals für das in Bezug auf Bildsprache und Typografie richtungsweisende britische Lifestyle-Magazin „i-D“. Er nutzte den Schnappschuss als ernst zu nehmendes Mittel der Fotografie und schuf schonungslose, teils extrem hell ausgeleuchtete Porträts von großer Nähe und Intensität. Die Musiker Jamiroquai und Air, die Modedesigner John Galliano und Nicolas Ghesquière oder das Supermodel Kate Moss, damals zarte 18 Jahre alt, sie alle ließen sich von Ostarhild ablichten. Entstanden sind stilbildende Porträts, die den Geist der 90er Jahre authentisch und ungefiltert in die Gegenwart transportieren.

Über den Künstler

Seine Karriere begann Jurgen Ostarhild Ende der 70er Jahre als junger Assistent von Oliviero Toscani, später vieldiskutiert für seine kontroversen Benetton-Kampagnen. Im Sommer 1979 wechselte er nach New York, wo er als Studioassistent des britischen Mode- und Porträtfotografen Albert Watson arbeitete, dessen Arbeiten regelmäßig die Cover der „Vogue“ oder des „Rolling Stone“ schmückten. Zurück in Deutschland, gründete Ostarhild 1982 dann sein eigenes Studio.

Später weltweit bekannten Fotografen wie Wolfgang Tillmans, Terry Richardson oder Juergen Teller ebnete er den Weg. Er hingegen ist bis heute zu Unrecht nur Insidern ein Begriff, dabei war seine Arbeit genrebildend. So erkannte er die Qualität des Schnappschusses als fotografisches Ausdrucksmittel, brachte die Action in die Modefotografie, schuf einzigartig intime, schonungslose Porträts und fotografierte superclose.

Seit 2010 arbeitet Ostarhild an einer Serie von Werken, die den Hexadezimalcode seiner Digitalfotos zeigen. 2019 zeigte er Beispiele daraus in einer Ausstellung am Institut für Konstruktive Kunst und Konkrete Poesie (IKKP) in Rehau. Mit seinen Maschinenporträts, die er seit einiger Zeit auf Instagram veröffentlicht, hat er sich als Fotograf nun selbst abgeschafft. Die Kreativität steckt hier nicht mehr im Bild, sondern im – von ihm selbst erfundenen – Apparat und im Prozess. Die Bildproduktion ist entkoppelt vom Künstler. Algorithmen ermöglichen das Auslösen der Kamera, eine korrekte Belichtung, eine sofortige digitale Veröffentlichung und die Archivierung der produzierten Bilder.

Ausstellungen (Auswahl)

2019 stellte Jurgen Ostarhild Arbeiten, die den Hexadezimalcode seiner Digitalfotos zeigen, am Institut für Konstruktive Kunst und Konkrete Poesie (IKKP) in Rehau aus. 2002 zeigte die Galerie Jerome de Noirmont in Paris in Ostarhilds erster Einzelausstellung unter dem Titel „Überbabes“ Porträts von Transgender-Avataren. Mit diesen mithilfe von Photoshop erstellten Collagen hat Ostarhild eine ganz neue Realität erschaffen.

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