Iñaki Bonillas

A Storm of Secondary Things I

, 2012
  • Material
    2 Farb-Photogravure auf Hahnemühle / Sommerset Papier 300g
  • Auflage
    12
  • Maße
    12,7 x 12 cm auf 22 x 20 cm
    vorderseitig signiert und nummeriert
    Auflage 12 + 4 AP
    eine Serie von 25 Motiven
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter Nussbaum-Holzrahmen, inkl. 8mm Distanzleiste, Außenmaße ca.27,5 x 25,5 cm, inkl. Museumsglas und rückseitiger Aufhängung
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Über die Edition

30 Ordner mit 3000 bis 4000 Fotos und 1000 Dias – das ist der Schatz, den Iñaki Bonillas seit Beginn seiner künstlerischen Karriere hebt. Es ist die Fotosammlung seines Großvaters José Rodríguez Plaza, ein Amateurfotograf, der in Spanien geboren wurde und als junger Mann nach Mexiko emigrierte. Bonillas Großmutter vermachte sie ihm nach Plazas Tod im Jahr 2000. Seitdem nimmt der 1981 in Mexiko-Stadt geborene Künstler immer neue Aspekte des umfangreichen Archivs in den Blick und schafft dadurch immer neue Erzählungen.

In „A Storm of Secondary Things“ (2012) sind es die Nebensächlichkeiten, das Geschehen im Hintergrund, das unabsichtlich Festgehaltene, das Bonillas fokussiert. Passenderweise taucht er die Bilder in die Sekundärfarben Grün, Orange und Violett. Er konfrontiert uns mit der Frage, wie unsere Wahrnehmung, unser Gedächtnis funktioniert. Gleichzeitig wirkt die Edition wie eine liebevolle Aufforderung: Achtet mehr auf die Details, denn sie bereichern die Erinnerung!

Über den Künstler

„Er war der schweigsamste Mensch, den ich je getroffen habe“, das sagt Iñaki Bonillas über seinen Großvater. Inzwischen sei J. R. Plaza, wie er ihn nennt, fast zu einer fiktionalen Romanfigur geworden. Und doch ist Bonillas intensive Auseinandersetzung mit dem Archiv auch autobiografisch begründet. Sein Vater starb, als er kaum vier Jahre alt war. „Das Material gab mir die Möglichkeit, meine eigene Erinnerung zu konstruieren”, sagt der Künstler rückblickend. Wohl wissend, dass der Realität so kaum beizukommen ist.

Bonillas begann als Assistent in einem bekannten Fotostudio in Mexiko-Stadt und war noch keine 20 Jahre alt, da erreichte er bereits internationale Aufmerksamkeit mit seiner Arbeit am Archiv. Neben den biografischen, verfolgt Bonillas auch mediumspezifische, ästhetische, konzeptuelle, analytische oder sammlungsbezogene Ansätze. Im Jahr 2003 nahm er an "Utopia Station" der 50. Venedig Biennale teil, 2005 an der Prag Biennale und 2012 an der 30. São Paulo Biennale.

Ausstellungen (Auswahl)

2020, Companion Pieces: New Photography 2020, Museum of Modern Art, New York; Jazz Covers from the J.R. Plaza Archive. Galerie Nordenhake, Mexiko-Stadt
2019, Marginalia. kurimanzutto, New York
2017, La Ciudad de México en el Arte. Travesía de ocho siglos. Museo de la Ciudad de México, Mexiko-Stadt
2016, Secretos, Casa Luis Barragán, Mexiko-Stadt
2015, Another Part of the New World. Moscow Museum of Modern Art, Russia, Moskau; Desires and Necessities. Museu d'Art Contemporani de Barcelona, Barcelona
2012, São Paulo Biennale, São Paulo; Arxiu J.R. Plaza, La Virreina Centre de la Imatge, Barcelona
2011, Mexico: Expected / Unexpected. Museum of Contemporary Art, San Diego; Tiempo de sospecha. Museo de Arte Moderno MAM, Mexiko-Stadt
2009, Circular Thinking: an Anthology. MAM, Mexiko-Stadt
2005, Prag Biennale, Prag
2003, Utopia Station, Venedig Biennale, Venedig
1998, Photographic Work. Regina 51, Mexiko-Stadt