Dana Schutz

Back Surgery in Bed

, 2015

Material

Holzschnitt
Herstellungsmethode

Auf der Vorderseite signiert, datiert und nummeriert
Auflage

50
Maße

Motivmaß: 63,5 x 45,7 cm
Blattmaß: 71,8 x 53 cm
Details zum Rahmen

Handgefertigter Ahorn-Holzrahmen, 10mm Distanzleiste, Außenmaße ca. 59,2 x 77,8 cm. Inkl. rückseitiger Hängeleiste, staubdicht verschlossen.

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Über die Edition

Dana Schutz hat mit „Back Surgery in Bed“ (2014) einen Holzschnitt geschaffen, den man mit einem Avantgardewerk des Kubismus verwechseln könnte. Die beiden ineinander verkeilten Gestalten wirken wie aus eckigen Formen zusammengesetzt. Flach liegen sie da, sind mehr Bild als Figur. Charakteristisch für Schutz ist der komplexe Bildaufbau. Es fällt schwer zu erkennen, wo die eine Figur aufhört und die andere beginnt. Der Titel überrascht. Was findet hier statt? Eine Rückenoperation im Bett? Inmitten der Fragmentierung der Körper zwei spitze Gegenstände – etwa an Wirbelkörpern angesetzte Spritzen? Da kann man nur „Gute Besserung“ wünschen! Schutz führt uns eine Alltagssituation vor, belässt es aber nicht dabei. Stattdessen wird der Bildgeschichte eine eigentümliche Grausamkeit beigemischt. Statt Alltag bleibt das Absurde. „Back Surgery in Bed“ gehört zu neuen Zeichnungen, die Schutz exklusiv für ihre Einzelausstellung der Kestnergesellschaft Hannover 2014 produziert hat.

Über die Künstlerin

Die New Yorker Malerin Dana Schutz (*1976) überschreitet mit ihren Gemälden Grenzen des Denkbaren. Sie scheut nicht davor zurück, ihre Figuren in Situationen existenzieller Angst zu zeigen. Da gibt es zum Beispiel „Face Eater“ (2004) – das bizarre Porträt eines Menschen, der sein eigenes Gesicht isst. Dieser Auto-Kannibalist gehört wohl zu den herausforderndsten Bildern der Malerin. Humorvoll dagegen das Porträt „Sneeze“ (2002): Hier schleudert eine Frau einen monströsen Rotzschwall aus ihrer Nase – ekelerregend, aber amüsant, weil unverhofft komisch und herrlich deplatziert im Genre des Porträts. Schutz‘ expressive Gemälde erzählen Geschichten. Oft sind diese fiktiv, doch nie ohne ein Position-Beziehen. Zuletzt wagte sich Schutz an die malerische Aufarbeitung eines tatsächlichen Ereignisses. Als sie dem Leichnam des 1955 ermordeten Afroamerikaners Emmett Till auf der New Yorker Whitney Biennale 2017 ein Gemälde widmet, regt sich großer Protest: Darf eine weiße Malerin es sich anmaßen, das Leid eines Schwarzen zu beurteilen? „Open Casket“ wurde zum Politikum im diesjährigen Superjahr der bildenden Kunst! Arbeiten von Schutz befinden sich in bedeutenden Sammlungen zeitgenössischer Kunst weltweit, u.a. im Hammer Museum, Los Angeles, The Metropolitan Museum of Art, New York, The Museum of Modern Art, New York, San Francisco Museum of Modern Art, San Francisco, und Whitney Museum of American Art, New York.

Ausstellungen (Auswahl)

2017 Cleveland Art Museum, Cleveland, OH
2017, ICA Boston, Boston, MA
2015 Dana Schutz, Musée d’art contemporain de Montréal, Montréal, Québec
Fight in an Elevator, Petzel Gallery, New York, NY
2014 Dana Schutz, Kestnergesellschaft, Hannover
2013 Dana Schutz, Hepworth Wakefield, Wakefield, UK
God Paintings, Contemporary Fine Arts, Berlin, Germany
2012 Dana Schutz, If the Face Had Wheels, Denver Art Museum, Denver, CO
Dana Schutz, Works on Paper, Museum of Contemporary Art, Denver, CO
Piano in the Rain, Friedrich Petzel Gallery, New York, NY
Götterdämerung, The Metropolitan Opera, New York, NY
Dana Schutz, If the Face Had Wheels, Miami Art Museum, Miami, FL
2011 Dana Schutz, If the Face Had Wheels, Neuberger Museum of Art, Purchase, NY
Dana Schutz: Drawings & Prints, Atlanta Contemporary Art Center, Atlanta

Lesenswerte Artikel / Links

Dana Schutz bei Petzel Gallery, New York
Dana Schutz auf der Whitney Biennale 2017
Ausstellungsbesprechung über Dana Schutz in der Hannover Kerstnergesellschaft
Stellungnahme zum aktuellen Streit um das Gemälde „Open Casket
Interview mit Dana Schutz in ihrem Atelier
Video-Interview mit Dana Schutz, im Auftrag des SF MOMA