Bettina Krieg

Untitled Green WV BK D 0850

, 2016
  • Material
    Risografie auf Munken-Papier 300g, creme weiß
  • Auflage
    40
  • Maße
    42 x 29,7 cm
    Auflage 40
    Auf der Vorderseite signiert, datiert und nummeriert
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter Ahorn-Holzrahmen, mit 10 mm Distanzleiste, Außenmaße ca. 34,9 x 47,1 cm. Inkl. rückseitiger Aufhängung, staubdicht verschlossen.
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Über die Edition

Bettina Krieg gibt ihren virtuosen Zeichnungen ganz bewusst keine Titel. Tatsächlich brauchen sie diese Ablenkung auch nicht. So wird aus „Untitled Green WV BK D 0850“ (2016) Vorstellungskraft pur. Diese Zeichnung macht atemlos. Mit einer enormen Wucht driften die Linien in alle Richtungen auseinander. Versucht man eine einzelne mit dem Auge zu erfassen, scheint das ganze Bild zu vibrieren. Die optische Täuschung einer Naturgewalt? Warum nicht? Krieg lässt sich häufig von der Natur anregen. So wäre hier auch an einen Wolkenbruch zu denken. Begibt man sich tiefer ins Bildgeschehen dieser starken Arbeit, ergeben sich weitere Assoziationen. Denn Kriegs Zeichnung ist zwar konkret, sie ist aber zugleich auch abstrakt. Sie wirkt melancholisch, sogar fantastisch. Man denkt genauso an Strahlenkränze des Barock wie an die Explosion aus einem Marvel-Comic. Stammt dieses Blatt tatsächlich aus der Gegenwart? Die Handzeichnung gehört zu den großen akademischen Kunstgattungen, sie ist dem Menschenbild verpflichtet. Krieg hat sie aus dieser Tradition befreit, indem sie die Linie perfekt beherrscht und sich allein deren Möglichkeiten widmet.

Über die Künstlerin

Die Arbeiten von Bettina Krieg (geb. 1981), die in Berlin, Marseille und Canberra studierte und Meisterschülerin von Daniel Richter, Robert Lucander und Hans-Jürgen Diehl war, geben Fragen auf. Die mal zart, mal mit kräftigem Strich ausgeführten Zeichnungen bewegen sich zwischen Figürlichkeit und Abstraktion. Das Auge sucht nach Halt, findet Ankerpunkte, Details inmitten eines Strudels, dann verliert es sich wieder in der Tiefe der Zeichnung. Bewusst gibt die Künstlerin keine Antworten in Bezug auf Perspektive, Materialität, Anfang oder Ende. Ihre Werke tragen keine Titel, denn jeder sieht das, was er vermag. Neben Stichen von Whistler, Corot und Courbet waren es Motive in ihrer alltäglichen Umgebung, die die Künstlerin zunächst inspirierten. Ein Fotoarchiv entstand, aus dem Krieg lange schöpfte, um die Strukturen komplexer Systeme, etwa Verkabelungen, Vegetationsformen, Meerestiere und Wasserfälle, zu durchdringen. Mit Bleistift, Pinsel, Feder, Fineliner und Marker seziert sie ihre Umgebung. Aktuelle Ausstellungen zeigen Arbeiten mit neuem Vokabular – abstrakter, stringenter und reduzierter. Was bleibt, ist das Spielerische und zugleich Analytische der Werke. Krieg wurde bereits vielfach mit Preisen sowie diversen hochkarätigen Stipendien ausgezeichnet.

Ausstellungen (Auswahl)

2016, In Correspondence with the Drawing, Galerie Michael Fuchs, Berlin
2016, How Long Is A Piece of String, Galerie Martin Mertens, Berlin
2016, Drawing Now – Le Salon du Dessin Contemporain, Paris
2016, Papier! 68 Projects, Berlin
2016, Through the Looking Glass, oqbo Raum für Bild Ton und Wort, Berlin
2015, Systematic Motions, Galerie Parrotta Contemporary Art, Stuttgart
2014, Welten Träumen, Museum Kunstwerk, Nussdorf Stuttgart
2014, Kontrakt der Zeichnerin, Deutsche Werkstätten, Dresden
2013, Vortex, Drawing Center Diepenheim, Netherlands; 2013, Konzeption, Galerie Andrae Kaufmann, Berlin
2012, Vienna Fair, Vienna
2012, Schaumgeburten, Methodical Inquiries Session #2, Galerie Polistar, Istanbul, Turkey
2011, Ich weiß, dass ich nichts weiß, ἓν οἶδα ὅτι οὐδὲν οἶδα, Galerie Andrae Kaufmann, Berlin
2010, Transatlantische Impulse, Akademie der Künste Berlin
2010 Drawing a Universe, Kai10/ Arthena Foundation, Düsseldorf
2010 La machine á remonter le temps, Galerie Cream Contemporary, Berlin
2009, Black Hole, Galerie Cream Contemporary, Berlin
2007, Arbeiten auf Papier, Galerie Spesshardt & Klein, Berlin
2007, Preview Berlin, Spesshardt & Klein

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