Ohne Titel

Über die Künstlerin und die Edition

„Farbe fasziniert mich, weil sie Licht erzeugt. sie ist unendlich durch ihre Kontraste und ihre Harmonien. Sie schafft die wesentliche Dynamik des Bildes“, schreibt die 1929 in Paris geborene Marie-Thérèse Vacossin über ihre Kunst. In ihrer Edition o. T. aus dem Jahr 2012 ist das aufs Lebendigste nachzuvollziehen – und das trotz der Strenge der Bildkomposition. Allein mit horizontalen und vertikalen Linien zu arbeiten, hat sich die Künstlerin auferlegt. Erstaunlich ist, was sich dennoch entfaltet, in diesen meisterlichen – der Konkreten Kunst und der Op Art nahestehenden – Werken: Tiefe, Leichtigkeit, Bewegung – dazu die emotionalen Erfahrungen, hervorgerufen durch die mehrschichtige visuelle Struktur und dieses hier hellere und dort dunklere Blau, das uns gleichermaßen beruhigt und beunruhigt. Marie-Thérèse Vacossins Arbeiten sind nur vordergründig entschlüsselbar. Es sind geheimnisvolle geometrische Abstraktionen, die vom Leben erzählen, indem sie es spürbar machen – jeder*m Einzelnen auf eigene Weise.

Werke von Marie-Thérèse Vacossin sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen vertreten, darunter die der Allianz in Berlin, des Haus Konstruktiv in Zürich und des Museums für Konkrete Kunst in Ingolstadt.