Jörg Immendorff

Ohne Titel (Pferd, Affe, Rad)

, 2002
  • Material
    4-farbiger Siebdruck
  • Auflage
    100
  • Maße
    50 x 60 cm
    Auflage 100
    Auf der Vorderseite signiert und mit e.a. gekennzeichnet
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter Eichenholzrahmen, Außenmaße ca. 65,5 x 55 cm, mit 10mm Distanzleiste, inkl. Museumsglas und rückseitiger Aufhängung
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Über die Edition

Jörg Immendorff bleibt zwar auch in seiner Spätzeit figurativ, doch zusätzlich hält die Abstraktion Einzug in sein Werk. Monochrome Flächen, geheimnisvolle Figuren laden zum Reflektieren ein. Auch dieser Siebdruck von 2006 wirkt rätselhaft: ein Affe, ein Pferd, eine Kugel. Das Pferd bäumt sich auf, zeigt seine Stärke, jongliert die Kugel zwischen Vorderlauf und Kopf. Die Kugel trägt unzählige Augen. Und es verharrt vor dem Rad – Symbol für die Sonne, die Zeit, das Leben? Welcher Symbolik folgt diese Darstellung? Der Affe ist ein häufiges Motiv in Immendorffs Spätwerk. Das Tier ist sein Alter Ego, es ist das Sinnbild seines Künstlertums. Immendorff nimmt hier einen Topos der Kunstgeschichte auf: Der Künstler ist gleichzeitig Schöpfergott und nachäffender Kreator. Der Affe ist des Künstlers Freund und Feind. Immendorffs Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte wird auch bei der Wahl des Pferdemotivs ersichtlich. So steht das Sujet des roten Pferdes in der Tradition des berühmten Expressionisten Franz Marc. Das wilde Tier bändigt die Kugel. Dieser entgeht nichts, ihre Augen sehen alles. Und es lässt sich bändigen, ergibt sich dem Kreislauf des Lebens und damit vielleicht auch der Endlichkeit.

Über den Künstler

Jörg Immendorff, 2007 im Alter von nur 61 Jahren der Nervenkrankheit ALS erlegen, gehört zweifellos zu den international bekanntesten und bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Durch seine Studienzeit bei Joseph Beuys in Düsseldorf geprägt, hat er sich seit den späten 1960er Jahren mit dem politischen Zeitgeschehen auseinandergesetzt und mit seiner Malerei auf tagespolitische Ereignisse reagiert. Mitte der 1980er Jahre entstand der berühmte 16-teilige Zyklus „Café Deutschland“, in dem er wie auf einer düsteren Bühne seine Protagonisten von Erich Honecker bis Bertolt Brecht, von uniformierten Polizisten bis zu Punks detailreich in Szene setzte und so die Teilung Deutschlands kommentierte. Immendorff wurde als Visionär der deutschen Einheit und Chronist dieses Landes gefeiert. Auf die Etikettierung als politischer Künstler reagierte er einmal lakonisch: „Die Themen sind mir immer zugeflogen.“ Anlässlich seines 60. Geburtstages 2005, zwei Jahre vor seinem Tod, würdigte ihn die Neue Nationalgalerie in Berlin mit einer großen Werkschau unter dem von einem Clint-Eastwood-Western inspirierten Titel „Jörg Immendorff. Male Lago – Unsichtbarer Beitrag“.

Ausstellungen (Auswahl)

2018/19, 19/20, Jörg Immendorff, Für alle Lieben in der Welt, Haus der Kunst, München; Reina Sofia, Madrid
2014, Versuch Adler zu werden, Staatsgalerie Moderne Kunst im Glaspalast, Augsburg
2014, Ich Immendorf, Villa Schöningen, Potsdam
2013, Affentheater. Jörg Immendorff – Gemälde und Plastiken, Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg
2013, Gut Aufgelegt. Die Sammlung Heinz Beck, Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen am Rhein
2013, Affentheater. Jörg Immendorff – Gemälde und Plastiken, Städtische Galerie, Klagenfurt
2013, Genius Loci. Contemporary Masters. Düsseldorfer Akademie nach 1945', Setareh Gallery, Düsseldorf
2013, Jörg Immendorff, Schloss Corvey, Bad Pyrmont
2013, Sehnsucht Ich, Museum Essl, Klosterneuburg
2013, Macht/ Wahn/ Vision. Der Turm und urbane Giganten in der Skulptur, Städtische Museen Heilbronn, Heilbronn
2010, Jörg Immendorff, Galerie Cardi Black Box, Mailand
2010, Jörg Immendorff: Student of Beuys, 6 paintings, Massachusetts Museum of Contemporary Art, MASS MoCA, North Adams, USA
2009, Jörg Immendorff, Maoist Paintings, The Early Seventies, Michael Werner Gallery, New York City, NY
2008, Jörg Immendorff – Was uns Malerei bedeuten kann, Essl Museum, Klosterneuburg
2007, Jörg Immendorff, Museum Kunst Palast, Düsseldorf
2007, Wo stehst Du mit deiner Kunst, Kollege?, Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven
2005, Jörg Immendorff, Contemporary Fine Arts – CFA, Berlin
2005, Jörg Immendorff. Male Lago – Unsichtbarer Beitrag, Neue Nationalgalerie, Berlin

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