Jörg Immendorff

Ohne Titel (Pferd, Affe, Augenkugel)

, 2006
  • Material
    Siebdruck, 9 Farben
  • Auflage
    100
  • Maße
    70 x 50 cm
    kleinere Papier-Mängel
    Auflage 100
    Auf der Vorderseite signiert, datiert und nummeriert
  • Details zum Rahmen
    Handgefertigter Ahornrahmen, mit 10mm Distanzleiste, Außenmaße ca. 66,1 x 86,2 cm, staubdicht verschlossen, inkl. Museumsglas und rückseitiger Aufhängung.
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Über die Edition

Jörg Immendorff bleibt zwar auch in seiner Spätzeit figurativ, doch zusätzlich hält die Abstraktion Einzug in sein Werk. Monochrome Flächen, geheimnisvolle Figuren laden zum Reflektieren ein. Auch dieser Siebdruck von 2006 wirkt rätselhaft: ein Affe, ein Pferd, eine Kugel. Das Pferd bäumt sich auf, zeigt seine Stärke, jongliert die Kugel zwischen Vorderlauf und Kopf. Die Kugel trägt unzählige Augen. Welcher Symbolik folgt diese Darstellung? Der Affe ist ein häufiges Motiv in Immendorffs Spätwerk. Das Tier ist sein Alter Ego, es ist das Sinnbild seines Künstlertums. Immendorff nimmt hier einen Topos der Kunstgeschichte auf: Der Künstler ist gleichzeitig Schöpfergott und nachäffender Kreator. Der Affe ist des Künstlers Freund und Feind. Immendorffs Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte wird auch bei der Wahl des Pferdemotivs ersichtlich. So steht das Sujet des roten Pferdes in der Tradition des berühmten Expressionisten Franz Marc. Das wilde Tier bändigt die Kugel. Dieser entgeht nichts, ihre Augen sehen alles. Womöglich ersetzt sie einen Kopf ‒ ist es Immendorffs Kopf? Oder will sie eher ein Globus sein, seit Jahrhunderten Sinnbild für die Herrschaft über die Welt?

Über den Künstler

2007 starb Jörg Immendorff im Alter von nur 61 Jahren. Er gehört zweifellos zu den international bekanntesten und bedeutendsten deutschen Künstlern der Nachkriegszeit. Seit den späten sechziger Jahren hat er, der bei Beuys in Düsseldorf studierte, sich mit dem politischen Zeitgeschehen auseinandergesetzt und mit seiner Malerei auf tagespolitische Ereignisse reagiert. Mitte der achtziger Jahre entstand der berühmte 16-teilige Zyklus „Café Deutschland“, in dem er wie auf einer düsteren Bühne seine Protagonisten, von Erich Honecker bis Berthold Brecht, von uniformierten Polizisten bis zu Punks, detailreich in Szene setzte und so die Teilung Deutschlands kommentierte. Immendorff wurde als Visionär der deutschen Einheit und Chronist dieses Landes gefeiert. Auf die Etikettierung als politischer Künstler reagierte er einmal lakonisch: „Die Themen sind mir immer zugeflogen“. Bis heute erinnert sein Kunsthändler Michael Werner an Immendorffs Schaffen, so noch jüngst, in diesem Jahr, mit der Einzelausstellung „Jörg Immendorff: LIDL Works and Performances from the 60s“ in New York.

Ausstellungen (Auswahl)

2014, Versuch Adler zu werden, Staatsgalerie Moderne Kunst im Glaspalast, Augsburg
2014, Ich Immendorf, Villa Schöningen, Potsdam
2013, Affentheater. Jörg Immendorff – Gemälde und Plastiken, Kunsthalle Jesuitenkirche, Aschaffenburg
2013, Gut Aufgelegt. Die Sammlung Heinz Beck, Wilhelm Hack Museum, Ludwigshafen am Rhein
2013, Affentheater. Jörg Immendorff – Gemälde und Plastiken, Städtische Galerie, Klagenfurt
2013, Genius Loci. Contemporary Masters. Düsseldorfer Akademie nach 1945', Setareh Gallery, Düsseldorf
2013, Jörg Immendorff, Schloss Corvey, Bad Pyrmont
2013, Sehnsucht Ich, Museum Essl, Klosterneuburg
2013, Macht/ Wahn/ Vision. Der Turm und urbane Giganten in der Skulptur, Städtische Museen Heilbronn, Heilbronn
2010, Jörg Immendorff, Galerie Cardi Black Box, Mailand
2010, Jörg Immendorff: Student of Beuys, 6 paintings, Massachusetts Museum of Contemporary Art, MASS MoCA, North Adams, USA
2009, Jörg Immendorff, Maoist Paintings, The Early Seventies, Michael Werner Gallery, New York City, NY
2008, Jörg Immendorff – Was uns Malerei bedeuten kann, Essl Museum, Klosterneuburg
2007, Jörg Immendorff, Museum Kunst Palast, Düsseldorf
2007, Wo stehst Du mit deiner Kunst, Kollege?, Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven
2005, Jörg Immendorff, Contemporary Fine Arts – CFA, Berlin
2005, Jörg Immendorff. Male Lago – Unsichtbarer Beitrag, Neue Nationalgalerie, Berlin

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